• Ein Schlepper zieht die Hubinsel Buzzard ins Baufeld.
    Ein Schlepper zieht die Hubinsel Buzzard ins Baufeld. © DOTI /Matthias Ibeler
  • Luftaufnahme vor stark bewölktem Himmel
    Luftaufnahme vor stark bewölktem Himmel © DOTI /Matthias Ibeler
  • Rotormontage im Offshore-Windpark alpha ventus
    Rotormontage im Offshore-Windpark alpha ventus © DOTI/Matthias Ibeler
  • Jacket- Gründungsstrukturen auf dem Weg zum Offshore-Windpark alpha ventus
    Jacket- Gründungsstrukturen © Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE/DOTI/Matthias Ibeler 2009
  • Ein Schlepper zieht die im norwegischen Verdal hergestellten Tripods nach Wilhelmshaven
    Ein Schlepper mit Tripods © Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE/Jan Oelker 2008

Aufbruch in ein neues Zeitalter

alpha ventus läutete den Beginn eines vielversprechenden Offshore-Windenergiezeitalters in Deutschland ein. Das Projekt war der erste Offshore-Park vor der deutschen Küste und  steht seitdem für einen erfolgreichen Aufbruch in eine neues Zeitalter der Energiegewinnung. Das Testfeld zeigt, dass Offshore-Projekte in Deutschland weit draußen auf dem Meer technisch wie ökonomisch erfolgreich realisierbar sind.  

Stiftung Offshore-Windenergie als Motor der Offshore-Entwicklung in Deutschland

Die Projektrechte an dem ursprünglich unter dem Namen „Borkum West“ bekannten Offshore-Projekt wurden im September 2005 von der Stiftung Offshore-Windenergie erworben. Ende 2006 wurde der Standort als Testfeld zur Erprobung und Erforschung der Windenergiegewinnung auf dem Meer unter dem Namen ‚alpha ventus’ an die „Deutsche Offshore-Testfeld- und Infrastruktur-GmbH & Co. KG“ (DOTI) verpachtet. Die Betreibergesellschaft wurde im Juni 2006 als ein Zusammenschluss der Unternehmen EWE, E.ON und Vattenfall gegründet. Die Stiftung hat als Inhaberin der Genehmigungsrechte von alpha ventus den Gesamtprozess von der Idee (2005) bis zur Inbetriebnahme des ersten Windparks in deutschen Gewässern (2010) begleitet und moderiert.

Pionierleistung auf hoher See 

alpha ventus wurde als erster deutscher Offshore-Windpark im April 2010 in Betrieb genommen. Als Offshore-Testfeld setzt alpha ventus zwei Typen von Windenergieanlagen (WEA) ein: sechs REpower (heute Senvion) 5M und sechs M5000 von Adwen (ehemls Multibrid). Die Nennleistung des Windparks beträgt 60 MW. Die reine Bauphase der Windenergieanlagen und Fundamente des Parks betrug weniger als ein Jahr, eine Pionierleistung bei einer Wassertiefe von rund 30 Metern und einer Küstenentfernung von 60 Kilometern. Der Park liegt auf offener See in der sogenannten deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ), das heißt außerhalb der 12-Seemeilen-Zone. Die vorherrschende Windrichtung am Standort ist 210-240° (Südwesten). Die durchschnittliche Windgeschwindigkeit auf Nabenhöhe beträgt 10 Meter pro Sekunde (m/s), dies entspricht Windstärke 5. Der Wellengang kann bei schwierigen Wetterbedingungen zeitweise Höhen von über 10 Metern überschreiten, Hauptwellenrichtung ist 330° (Nordwesten). 

Die küstenferne Lage ergibt sich aus den besonderen Bedingungen der deutschen Nordseeküste: Offshore-Windparks erhalten nur jenseits des Welt-Naturerbes Deutsches Wattenmeer und abseits der küstennahen Schifffahrtswege eine Baugenehmigung. In der offenen Nordsee ist eine gute Windausbeute gewährleistet. Andererseits stellen Meerestiefen von bis zu 40 Metern, die aggressive salzhaltige Luft, die starken und mitunter böigen Winde und der Wellengang extreme Anforderungen an die Installationslogistik, Konstruktion,  Betriebsführung und Wartung von küstenfernen Offshore-Windparks. 

Beeindruckende Dimensionen

Die Aufstellung der Windenergieanlagen (WEA) erfolgte für alpha ventus in einer gitterähnlichen Formation mit einem Abstand von jeweils etwa 800 Metern. Vier Reihen mit jeweils drei Anlagen bilden ein Rechteck, das eine Gesamtfläche von vier Quadratkilometern umfasst, was in etwa der Fläche von 500 Fußballfeldern entspricht. Die Dimensionen der einzelnen Anlagen sind beeindruckend: Den Rotor mit eingerechnet, sind die AREVA Wind Anlagen von der Wasserlinie bis zur Blattspitze mit 148 Metern so hoch wie die Cheops Pyramide. Die REpower Anlagen reichen mit ihren 155 Metern sogar fast an die Höhe des Kölner Doms. 

Übertroffene Erwartungen

Die ursprünglichen Prognosen für alpha ventus rechneten mit 3.900 Volllaststunden. Im ersten kompletten Betriebsjahr von alpha ventus wurden 4.450 Volllaststunden erzielt, was die Prognosen bei Weitem übertraf. alpha ventus hat im Februar 2014 den Energieertrag von insgesamt einer Terawattstunde überschritten. Die Strommenge entspricht in etwa dem Jahresverbrauch von 285.000 Haushalten. In den Betriebsjahren 2011 bis 2013 erreichte alpha ventus insgesamt 12.675 Volllaststunden. Der Ertrag des Offshore-Testfeldes beläuft sich 2011 bis 2013 auf durchschnittlich 253,14 GWh pro Jahr und übertrifft die Ertragsprognosen damit um circa 10 Prozent. 

Mit der Errichtung des Offshore-Windparks alpha ventus war ein Meilenstein für die weitere kommerzielle Nutzung der Windenergie auf See in Deutschland, Europa und Übersee gesetzt wurden.

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