Pressestatement: Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE zum Koalitionsvertrag in Niedersachsen: „Was wir brauchen, sind gemeinsame Lösungen“

Pressestatement

Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE zum Koalitionsvertrag in Niedersachsen: „Was wir brauchen, sind gemeinsame Lösungen“

 

Berlin/Hamburg, den 2. November 2022

„Im Eiltempo haben SPD und Grüne nach der Landtagswahl in Niedersachsen ihren Koaltionsvertrag vorgelegt. Wir begrüßen die starke Gewichtung energiepolitischer Themen und die Fokussierung auf den Ausbau der Erneuerbaren Energien und die Klimaneutralität des Landes bis 2040.

Niedersachsen ist hier insbesondere auch im Bereich Offshore-Wind von Anfang an großer Visionär und Unterstützer gewesen. Als Küstenland mit der mit Abstand höchsten Anlandungskapazität von Offshore-Strom in Deutschland sowie als Flächenland mit großen Industriezentren nimmt es zukünftig eine komplexe Doppelrolle für die Transformation des Energiesystems und der Dekarbonisierung der nationalen Wirtschaft ein. 

Die bundespolitischen Ausbauziele für Offshore-Wind sind ambitioniert, der Zeitdruck ist enorm hoch. Kurze Koalitionsverhandlungen bedeuten eine schnelle Aufnahme der Regierungsgeschäfte. Das ist ein wichtiges Signal an die Bevölkerung. 

Nun gilt es, die wirtschaftlichen und industriepolitischen Chancen aus dem Ausbau der Offshore-Windenergie zu nutzen und die Herausforderungen gemeinsam anzugehen. Die Umsetzung der politischen Ziele erfordert nun auch einen mutigen industriepolitischen Kraftakt, damit die gesetzten Ausbauziele überhaupt erreicht werden und ein bedeutender Anteil der damit verbundenen Wertschöpfung den Wählern zugute kommt.

Die besondere Erwähnung des notwendigen Ausbaus des Cuxports zum Offshore-Hub im Koalitionsvertrag begrüßt die Stiftung ausdrücklich. Der Offshore-Windbereich ist auf die Hafeninfrastrukturen angewiesen. Investitionen müssen jetzt getätigt werden, damit sich ein Fehlen dieser am Ende des Jahrzehnts nicht zur Achillesverse des Ausbaus entwickelt. Notfalls müssen alte Zuständigkeitsmuster in der Hafenentwicklung und -finanzierung überdacht werden. Wir brauchen hier schnelle, pragmatische Lösungen, die gemeinsam von kommunalen, landes- und bundesseitigen Verantwortlichen vorangetrieben werden.

Wir wünschen der neuen Regierung viel Erfolg und freuen uns auf die fortgesetzte Zusammenarbeit.“

Karina Würtz

(Geschäftsführerin der Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE).

 

Hintergrund

30 GW bis 2030, 40 GW bis 2035, 70 GW bis 2045 und 10 GW Elektrolysekapazitäten bis 2030 – die Ziele für den national beschlossenen Ausbau der Offshore-Windenergie und den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft sind ambitioniert. Gemeinsam mit den Ausbauzielen der Nachbarländer, der Vision eines vermaschten europäischen Offshore-Netzes sowie den Plänen zur Produktion von Grünem Wasserstoff auf See im industrieskalierten Maßstab werden Nord- und Ostsee in den kommenden Jahrzehnten zum Energierückgrat der nordeuropäischen und deutschen Energieversorgung. Die industrie- und wirtschaftlichen Chancen sind enorm, während die Dimensionen des Ausbaus und der Zeitdruck gleichsam auch immense Herausforderungen mit sich bringen, die es zu lösen gilt.

Niedersachsen als Küstenland mit der mit Abstand höchsten Anlandungskapazität von Offshore-Strom in Deutschland sowie als Flächenland mit großen Industriezentren nimmt hierbei eine komplexe Doppelrolle für die Transformation des Energiesystems und der Dekarbonisierung der nationalen Wirtschaft ein. Damit ergeben sich besondere Herausforderungen und Chancen in den Bereichen Sektorenkopplung und Netzstabilität, um die großen Mengen Offshore-Strom netzsystemdienlich weiterzuleiten und zu verteilen.

Die Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE als im niedersächsischen Varel gegründete Stiftung ist dem Bundesland in besonderer Weise verbunden. Seit Dezember 2020 unterstützt die Stiftung das Land auch im Speziellen im und über das Projekt „Grüner Wasserstoff mit Offshore-Windenergie” bei der erfolgreichen Umsetzung der im WindSeeG formulierten Ausbauziele für Offshore-Wind sowie der in den Wasserstoffstrategien von Bund und Ländern formulierten Perspektiven für Grünen Wasserstoff.

 

Über die Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE

Die Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE wurde 2005 zur Förderung des Umwelt- und Klimaschutzes durch eine verbesserte Erforschung und Entwicklung der Windenergie auf See gegründet. Sie hat sich als eine überparteiliche, überregionale und unabhängige Einrichtung zur Unterstützung der OFFSHORE-WINDENERGIE in Deutschland und Europa etabliert. Die Stiftung ist Kommunikationsplattform für Akteure aus Politik, Wirtschaft und Forschung, dient dem Wissensaustausch und versteht sich als Ideengeber. Gleichzeitig bündelt sie die verschiedenen Interessen und vertritt sie gegenüber Politik, Öffentlichkeit, Wirtschaft und Wissenschaft. Im Stiftungskuratorium sind sowohl wichtige Bundes- und Landministerien für den Offshore-Wind-Bereich wie auch Betreiber, Hersteller, Übertragungsnetzbetreiber, Zulieferer, Banken und Versicherungen vertreten.

 

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