Umsetzungsinitiative von Kostensenkungspotenzialen in der Offshore-Windenergie (UKOW)

Das UKOW Projekt identifizierte in Zusammenarbeit mit der Branche Themen, bei denen durch eine Vereinfachung der Vorschriften, Richtlinien oder Standards Kostensenkungspotenziale gehoben werden können.

Hintergrund

Unabhängig von der positiven Entwicklung der Offshore-Windenergie wird eine intensive Diskussion über die Kosten des Umstiegs unserer Energieversorgung auf erneuerbare Energien geführt. Damit ist auch die Wettbewerbsfähigkeit der Offshore-Windenergie verstärkt in den Blick der Öffentlichkeit getreten. Hierdurch besteht die Gefahr, dass die Entwicklung dieser jungen Technologie unterbrochen wird, bevor die Potenziale dieser Technologie zum Tragen kommen und Lerneffekte realisiert werden können. Aus diesem Grund ist es von entscheidender Bedeutung, dass vorhandene Kostensenkungspotenziale möglichst schnell umgesetzt werden.

In einer Studie von Prognos und Fichtner aus dem Jahr 2013, welche von der Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE und weiteren Verbänden und Firmen der Branche in Auftrag gegeben wurde, sind entsprechende Kostensenkungspotenziale untersucht worden. Hierbei wurden insbesondere auch große Potenziale bei den Genehmigungs- und Zertifizierungskosten als auch bei den Betriebskosten ermittelt. Im Unterschied zu anderen europäischen Staaten wie z.B. Großbritannien, Dänemark oder den Niederlanden, die im Offshore-Windbereich eine führende Rolle einnehmen, gibt es in Deutschland keine umfangreiche und jahrzehntelange Expertise im Bereich der Anwendung von Offshore-Technologien aus der Öl- und Gasindustrie. Entsprechende Erfahrungen sowohl in Genehmigungs- und Zertifizierungsverfahren für die Installation von Windparks, aber auch für Richtlinien und Vorschriften hinsichtlich des Betriebs werden erst allmählich gesammelt. Derzeit werden die entsprechenden regulatorischen Rahmenbedingungen und behördlichen Verfahren in Deutschland im Vergleich mit denen in den genannten anderen europäischen Staaten in vielen Fällen von den Unternehmen der Branche (z. B. Planer, Projektierer und Betreiber von Offshore-Windparks) als zu aufwändig empfunden. Hier setzte das Projekt UKOW an.

Projektziele und Projektschwerpunkte

In enger Zusammenarbeit mit der Branche wurden Themen identifiziert, bei denen eine Vereinfachung der Vorschriften, Richtlinien oder Standards kurz- bis mittelfristig möglich erschien und die signifikante Kostensenkungspotenziale versprachen. Die regulatorischen Rahmenbedingungen für die identifizierten Themen wurden anschließend mit denen in anderen europäischen Staaten verglichen. Anschließend wurde gemeinsam mit den Firmen und den zuständigen Behörden eine Anpassung bzw. Vereinfachung der entsprechenden Vorschriften, Richtlinien oder Standards angestrebt. Hierbei musste berücksichtigt werden, inwieweit bestehende nationale Gesetze eine solche Umsetzung von Maßnahmen zulassen. Das Genehmigungsverfahren und die regulatorischen Rahmenbedingungen für den Betrieb von Offshore-Windparks sind in Deutschland relativ komplex und eine Änderung von Vorschriften, Richtlinien und Standards in vielen Fällen zeitaufwändig. Ein laufendes Monitoring sollte eine Überwachung der umgesetzten Maßnahmen und der damit verbundenen Effekte ermöglichen.

Projektpartner

Ørsted Wind Power Germany GmbH • Trianel Windkraftwerk Borkum GmbH & Co. KG • EWE Erneuerbare Energien GmbH • RWE Innogy GmbH • E.ON Climate&Renewables GmbH • IBERDROLA Renovables Deutschland GmbH • Vattenfall Europe Windkraft GmbH • Global Tech I Offshore Wind GmbH • Wind MW GmbH • EnBW Energie Baden-Württemberg AG • wpd offshore solutions GmbH • Northland Power Inc.

Expertise im Bereich technischer Standards und Normen wurde durch die Deutsche WindGuard GmbH in das Projekt eingebracht, um die zu identifizierenden Themen und deren Umsetzbarkeit in technischer Hinsicht zu bewerten. Die entsprechende Beratungstätigkeit wurde im Rahmen eines Unterauftrages durchgeführt.

Darüber hinaus hatten sowohl der VDMA Fachverband Power Systems als Informations- und Kommunikationsplattform für die Hersteller von Windenergieanlagen und Kernkomponenten als auch das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) als zuständige Genehmigungsbehörde ihre Unterstützung zugesagt.

Projektzeitraum und Förderung

Dezember 2015 – Februar 2019. Das Projekt wurde vom BMWi gefördert.

 

Download Fact Sheet (PDF 870.43 KB)

 

Ansprechpartner

Dr. Dennis Kruse (d.kruse@offshore-stiftung.de)