2020 - Flächensicherung zentrales Thema im Projekt Nationales Testfeld Offshore-Windenergie

Dieses Jahr stand vor allem das Thema Flächensicherung im Mittelpunkt. Im Landesraumentwicklungsprogramm 2016 Mecklenburg-Vorpommern (LEP M-V 2016) ist ein marines Vorranggebiet für Windenergieanlagen und ein weiteres für Windenergieanlagen zu Testzwecke 10 km vor Warnemünde ausgewiesen. Auf der letzteren Fläche soll das Nationale Testfeld Offshore-Windenergie entstehen. Seit Dezember 2019 sind allerdings weitere Nutzungsansprüche bekannt, da die Windfläche ggf. auch als Tiefwasserreede geeignet sein könnte. Zusätzlich sind WSV und GDWS der Auffassung das Testfeld gefährde die Sicherheit und Leichtigkeit des Schiffverkehrs im entsprechenden Gebiet (insb. die Ansteuerung des Hafens Rostock).

Um diesen Interessenskonflikt zu einer Lösung zu führen, hat das Ministerium für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung Mecklenburg-Vorpommern ein nautisches Gutachten und eine Aktualisierung der Risikoanalyse aus dem Jahr 2016 beauftragt. Beide Dokumente liegen mittlerweile in ihrer finalen Fassung vor. Die WSA Ostsee wird die Gutachten nun prüfen und bewerten. Bis zum Ende dieses Jahres sind Ergebnisse zu erwarten, zumal auch die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung Lösungen sucht. Wir sind daher optimistisch, dass es einen Weg geben wird.

Leider ist im Rahmen dieses zähen Prozesses wertvolle Zeit verloren gegangen. Aufgrund der ausstehenden Fragen zum Thema Schifffahrt kann das Bundesamt für Schifffahrt und Hydrographie (BSH) das Testfeld momentan im Flächenentwicklungsplan nicht festlegen und 50Hertz nicht mit der Planung der Netzanbindung fortfahren. 50Hertz hat bereits mitgeteilt, dass das ursprünglich im Netzentwicklungsplan avisierte Jahr 2024 zur Inbetriebnahme der Testfeldanbindung nicht mehr eingehalten werden kann. Die Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE befindet sich daher im regelmäßigen Austausch mit dem BSH und 50Hertz, um eine schnelle Umsetzung nach der Auflösung der Interessenskonflikte zu gewährleisten.

Wenn es zügig zum Abschluss der Flächendiskussion kommt, sind wir zuversichtlich, dass wir durch unsere Vorarbeiten zum Betreiberkonzept und Auswahlverfahren ein schwungvolles und dynamisches Jahr 2021 bei der erfolgreichen Umsetzung des Projektes vor uns haben.

> Weitere Informationen zum Projekt erhalten Sie bei Thilo Krupp (t.krupp@offshore-stiftung.de)