EU-Kommission sieht Offshore-Windenergie im Zentrum der europäischen Stromversorgung

Die Europäische Kommission veröffentlicht heute ihre Offshore Renewable Energy Strategy. Darin ist ein Ausbau der Offshore-Windenergie auf 300 GW (ohne UK) bis 2050 bei Investitionen von 800 Mrd. Euro vorgesehen. Schon 2040 könnte die Offshore-Windenergie damit die wichtigste Stromquelle Europas werden „Die EU-Strategie stellt die Offshore-Windenergie ins Zentrum der zukünftigen klimafreundlichen Stromversorgung. Die Offshore Renewable Energy Strategy (ORES) ist daher ein sehr wichtiger Schritt für die Offshore-Branche in ganz Europa“, kommentieren die deutschen Branchenorganisationen, Bundesverband der Windparkbetreiber Offshore e.V. (BWO) und Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE, das heute veröffentlichte Strategiepapier der Europäischen Kommission. „Auf nationaler Ebene sind die Herausforderungen der Windenergie auf See auf Dauer nicht lösbar. Nur durch eine gemeinsam koordinierte europäische Planung können die vollen Potenziale der Offshore-Windenergie gehoben werden.“

„Wir stehen vor einer Mammut-Aufgabe“, sagt BWO-Geschäftsführer, Stefan Thimm. Doch mit Geld allein könne die Herausforderung nicht bewältigt werden. Es gehe um mehr. Europa sei ein Flickenteppich nationaler Sonderregeln, die die Planung länderübergreifender Projekte bisher nahezu unmöglich machen. „Positiv ist, dass die ORES viele Punkte enthält, die auch wir in den vergangenen Wochen und Monaten immer wieder gegenüber der deutschen und auch europäischen Politik adressiert haben. Jetzt müssen diese möglichst schnell in einen verlässlichen regulatorischen Rahmen überführt werden“, so Thimm. Dazu gehöre die Aufteilung von Kosten und Nutzen grenzüberschreitender Projekte, die Verzahnung der Meeresraumplanung mit verstärktem Fokus auf einer möglichen Ko-Nutzung von verfügbaren Meeresflächen, die Stärkung regionaler Kooperationen, die Notwendigkeit von Pilotprojekten und natürlich die Harmonisierung der Rahmenbedingungen für die Finanzierung von Offshore-Wind-Projekten. Die in dem Entwurf vorgesehene Offshore-Preiszone werfe allerdings einige Fragen auf, die zunächst in einem breiten Stakeholder-Prozess analysiert und diskutiert werden müssten.

Andreas Wagner, Geschäftsführer der Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE, ergänzte: „Im Programm der deutschen EU-Ratspräsidentschaft wird die Offshore-Windenergie als wichtige Säule der „Green Recovery“ und der Energiewende anerkannt. Da Deutschland zudem seit Jahresbeginn den Vorsitz der Nordseekooperation innehat, sollte Deutschland jetzt noch wichtige Impulse für die Förderung grenzüberschreitender Projekte setzen. Es braucht jetzt eine zügige Festlegung, welche Flächen für grenzüberschreitende Projekte geeignet sind, um darauf aufbauend den Investitionsrahmen zu klären sowie erste grenzüberschreitende Pilotprojekte auf den Weg zu bringen.“