Offshore-Windenergiebranche braucht langfristig Sicherheit bei Netzanbindung: Realisierung von BorWin 4 ist unverzichtbar

Die Offshore-Windenergie in Deutschland hat die Gigawattmarke durchbrochen. Dieses Jahr werden voraussichtlich 2 GW an installierter Offshore-Leistung zusätzlich an Netz gehen. Damit der Ausbau kontinuierlich weiter gehen kann, braucht die Offshore-Industrie aber auch längerfristig Sicherheit für eine ausreichende Netzkapazität. „Die Offshore-Windindustrie hält daher die Umsetzung des Startnetzes und damit die umgehende Beauftragung und Realisierung des Netzanbindungssystems BorWin 4 für zwingend erforderlich“, sagte Jörg Kuhbier, Vorstandsvorsitzender der Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE. „Nur so erhalten die Unternehmen ausreichend Planungssicherheit für weitere Investitionen, denn Offshore-Windenergieprojekte sind durch lange Planungszeiträume und hohe Investitionssummen geprägt. Von der Planung und Genehmigung, über die Investitionsentscheidung bis hin zum Bau der Anlagen können 5 bis 10 Jahre vergehen. Das gleiche gilt für die Netze.“

Die Bundenetzagentur beabsichtigt, auf BorWin 4 zu verzichten. Dies hatte Ende vergangenen Jahres zu einem Rechtsstreit zwischen den betroffenen Unternehmen und der Bundesnetzagentur sowie zur Verunsicherung in der gesamten Offshore-Windenergiebranche geführt. Erst durch einen Vergleich zwischen EnBW und der Bundesnetzagentur konnte ein bedrohlicher Stillstand beim Ausbau der Windenergie auf See abgewendet werden. In dem Vergleich hat sich die Bundesnetzagenturverpflichtet, neben einer kurzfristigen Kapazitätszuweisung für den EnBW-Offshore-Windpark Hohe See bis Ende des ersten Quartals 2015 weitere freie Kapazität so zur Ausschreibung zu bringen, dass sich EnBW um weitere Kapazitätszuweisungen im Netzcluster 8 bewerben kann. „Woher diese zusätzlichen Anschlusskapazitäten kommen sollen bleibt jedoch unklar. Der Bau von BorWin 4 ist weiterhin nicht geplant. Ist auf die Netzanschlussplanung im Offshore-Netzentwicklungsplan (O-NEP) kein Verlass, müssen millionenschwere Vorleistungen für Planung und Konzeption der Offshore-Windparks ohne sichere Planungsgrundlage getätigt werden. Manch ein Investor könnte ein solches Risiko scheuen“, sagte Kuhbier.

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