Die Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE übernimmt im H2Mare-Projekt TransferWind Aufgaben im Bereich des Wissenstransfers, der Regularienaufbereitung für den Bau und Betrieb von Offshore-Power-to-X (PtX)-Anlagen sowie im Bereich Safety und Security.
Hintergrund des Projektes
Für eine erfolgreiche Realisierung der Energiewende bedarf es einer vollumfänglichen Dekarbonisierung aller Wirtschaftsbereiche. Grüner Wasserstoff kann dabei eine Schlüsselrolle einnehmen. So kann er überall dort zum Einsatz kommen, wo eine unmittelbare Anwendung von erneuerbarem Strom nur schwer möglich ist. An dieses Potenzial knüpfen auch die aktuellen Wasserstoffstrategien der Norddeutschen Küstenländer, der Bundesregierung sowie der Europäischen Kommission an. So beabsichtigt die Bundesregierung mit ihrer im Juni 2020 vorgestellten Nationalen Wasserstoffstrategie den deutlichen Ausbau der Erzeugungskapazitäten von Wasserstoff mittels heimischer Windkraft. Dafür sollen bis zum Jahr 2030 Elektrolyseanlagen mit einer elektrischen Gesamtnennleistung von bis zu 5 GW und bis 2040 von 10 GW installiert werden. Für eine großvolumige, nachhaltige und kosteneffiziente Produktion von Wasserstoff sowie weiterer PtX-Produkte sind zurzeit jedoch eine Reihe von Herausforderungen zu bewältigen. Ein möglicher Ansatz zur Steigerung der Produktionseffizienz von grünem Wasserstoff stellt der Betrieb von PtX-Plattformen in direkter Nähe zu Offshore-Windenergieanlagen dar. Um die daraus resultierenden Chancen zu nutzen, müssen technische, ökonomische und ökologische Vorfragen geklärt werden.
Darüber hinaus verdeutlichen Erfahrungen aus der Praxis, dass beim Ausbau der erneuerbaren Energien sowie der Stromnetze eine aktive Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern und weiterer Stakeholdergruppen zu einer erfolgreichen und fristgerechten Umsetzung von Infrastrukturvorhaben beitragen kann.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat dies zum Anlass genommen und seine größte Förderinitiative zum Thema Energiewende ins Leben gerufen. Mit rund 700 Millionen Euro werden die drei Wasserstoff-Leitprojekte H2Mare, H2Giga und TransHyDE über einen Zeitraum von vier Jahren gefördert.
H2Mare
Ziel von H2Mare und seinen vier Verbundprojekten OffgridWind,H2Wind, PtX-Wind und TransferWind ist es, die direkte Nutzung der Offshore-Windenergie in Elektrolyse- sowie nachgelagerten PtX-Verfahren gemeinsam mit 35 Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft zu erforschen. Hierbei soll die gesamte Wertschöpfungskette betrachtet werden.
TransferWind
Vor diesem Hintergrund sollen im H2Mare-Projekt TransferWind übergeordnete Fragestellungen für die weiteren drei Verbundprojekte konzipiert und beantwortet werden. Hierzu zählen etwa Aspekte zu generellen Infrastrukturanforderungen von offshore-betriebenen Anlagen, allgemeine Sicherheitsfragen, mögliche Umweltauswirkungen und die Bewertung der Technologie durch Lebenszyklusanalysen. Darüber hinaus soll ein aktiver Wissens- und Informationsaustausch mit Stakeholdern inner- und außerhalb des Leitprojektes über den gesamten Förderzeitraum hinweg gewährleistet werden. Die Stiftung unterstützt dies auf Grundlage ihrer langjährig gewonnenen Fachexpertise im Bereich Offshore-Windenergie.
Projektziele und Schwerpunkte
Die Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE wird in TransferWind den wechselseitigen Informationsfluss zwischen relevanten Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung sowie Verbundpartnerinnen und -partnern durch Gesprächsformate, Veranstaltungen und Mitwirkung in assoziierten Fachgruppen und Projekten herstellen und pflegen. Zusätzlich wird die Stiftung die Küsten Union Deutschland e.V. (EUCC-DE) darin unterstützen, auch die allgemeine Öffentlichkeit über relevante Themenfelder aus dem Projekt zu informieren und einzubinden. Dies wird u.a. durch Bürgerinnen- und Bürgerforen erfolgen, die die Möglichkeit bieten, den direkten Kontakt zu Vertreterinnen und Vertretern aus der Wirtschaft sowie aus der Politik herzustellen. Darüber hinaus wird die Stiftung für den Arbeitsbereich "Aus- und Weiterbildung" Lehrmaterialien aus der Offshore-Windenergie zur Verfügung stellen. Zusammen mit der Technischen Universität Berlin wird sie in den Bereichen "Basisaufnahmen für zukünftige Vorschriften für Bau und Zulassung von Offshore H2 und PtX Erzeugungsplattformen", "Personal und Materialbereitstellung" und "Safety und Security" Erkenntnisse und Erfahrungswerte aus der Offshore-Branche und maritimen Branche in Analysen, Handlungsempfehlungen und Lösungsansätzen integrieren.
Projektzeitraum und Förderung
Fördergeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Ansprechpartner Leitprojekt H2Mare: Siemens Energy Global GmbH & Co. KG
Koordinator Verbundprojekt TransferWind: DECHEMA
Fördertitel: "Verbundvorhaben H2Mare_VB3: TransferWind – H2Mare Forschungs-Transfer – Teilvorhaben: OWEtoH2 - Wissensvermittlung aus der Offshore-Windenergie durch Foren, Broschüren, Übertragung von Regularien auf offshore PtX-Plattformen, Erarbeitung von Handlungskonzepten und Ermittlung von Schulungkonzeptskonzepten für Personal."
Laufzeit: 4 Jahre
Projektstart: 4/2021
Projektende: 3/2025
Aktuelle Informationen zu den Wasserstoff-Leitprojekten des BMBF und den dazugehörigen Verbundprojekten finden Sie unter: https://www.wasserstoff-leitprojekte.de
Fördermittelgeber: