Die Analyse der Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE zeigt, was die Zulieferindustrie als Rückgrat des Ausbaus für Investitionen in Deutschland und Europa braucht. Gemeinsam mit den Partnerorganisationen VDMA Power Systems, WAB e.V., dem Erneuerbaren Energien Cluster Hamburg (Förderverein EEHH e.V.) sowie dem WindEnergy Network sieht die Stiftung dringenden Handlungsbedarf, um bestehende Finanzierungshürden zu beseitigen und die benötigten Investitionen in den Ausbau der Produktionskapazitäten zu flankieren.

Berlin/Hamburg/Bremen/Rostock, den 10. April 2024

„Das Erreichen der Ausbauziele der Bundesregierung im Offshore-Windenergie-Bereich bedeutet einen industriepolitischen Kraftakt. 30 GW bis 2030 und 70 GW bis 2045 übersetzen sich in tausende Windenergieanlagen, Fundamente, tausende Kilometer Hochspannungskabel, 20.000 Tonnen schwere Konverterstationen, Spezialschiffe, Hafenkapazitäten und vieles mehr. Hersteller und Zulieferer von Offshore-Windenergieanlagen in Europa bauen zwar bereits massiv neue Kapazitäten auf und bestehende aus. Produktionskapazitäten insbesondere für maritime Großkomponenten fehlen jedoch entlang der gesamten Zulieferindustrie und hätten eigentlich seit zwei Jahren massiv aufgebaut müssen. Stattdessen blicken auch Unternehmen aus der Offshore-Zulieferindustrie in Deutschland besorgt auf Deindustrialisierungstendenzen.

Die Gründe sind vielfältig: Refinanzierungsrisiken für die fertigende Industrie, schlechte Finanzierungsbedingungen für neue Werke, wettbewerbliche Nachteile im Vergleich zu Herstellern aus anderen Ländern sowie ein nicht industriefreundliches Ausschreibungssystem bilden die Basis für den „perfekten industriepolitischen Sturm“. Dies erhöht auf der energiepolitischen Ebene das Risiko für eine erhebliche Verzögerung der Energiewende,“ fasst Karina Würtz, Geschäftsführerin der Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE, die komplizierte Ausgangslage zusammen.

Schlechte Bonität, glänzende Geschäftsaussichten

Insbesondere die hiesigen (Re-)Finanzierungs- und Investitionsrahmenbedingungen für Unternehmen der Zulieferindustrie stellen eine große Hürde dar, wären allerdings auch einer der größten Hebel, um die dringend benötigten Investitionen auszulösen. Dabei kämpfen viele der Unternehmen noch immer mit den letzten Auswirkungen der Corona-Pandemie, was sich unter anderem in schlechteren Unternehmensbonitäten als vor der Pandemie niederschlägt. Dies erschwert die Finanzierung neuer und die Refinanzierung existierender Werke erheblich.

Dr. Dennis Rendschmidt, Geschäftsführer VDMA Power Systems, stellt klar: „Hersteller von Offshore-Windenergieanlagen und ihre Zulieferer bauen Kapazitäten auch in Deutschland und Europa bereits aus. Mit Rahmenbedingungen, die ein profitables und nachhaltiges Geschäft ermöglichen, insbesondere durch ein Ausschreibungsdesign ohne ungedeckelte negative Gebote, werden Windenergieanlagen-Hersteller die notwendigen Kapazitäten bereithalten, um die politischen Ziele zu erreichen. Um den steilen Hochlauf der benötigten Kapazitäten entlang der gesamten Zulieferindustrie zu unterstützen, sind Absicherung und Förderung von Investitionen politisch zu flankieren, insbesondere mit Blick auf Infrastrukturen bspw. bei Offshore-Konverterplattformen oder Hafenkapazitäten. Finanzierungsinstrumente sollten „fit for purpose“ sein und den politischen Ambitionen entsprechen. Ein möglichst europäischer Rahmen ist notwendig. Die Bundesregierung sollte sich neben nationalen Förderprogrammen und KfW-Maßnahmen auch für europäische Instrumente und eine Koordination innerhalb der EU für die europäische Windindustrie einsetzen.“

„Man sollte annehmen, dass die Offshore-Windindustrie aufgrund der positiven Zukunftsaussichten voller Zuversicht ist. Doch die Branche muss nun in extrem kurzer Zeit von Sparflamme auf Vollgas umschalten. Das schnelle Wachstum erfordert Planung, Infrastruktur und vor allem verfügbare Ressourcen an Kapital, Flächen und Fachpersonal “, stellt Andree Iffländer, Vorstandsvorsitzender des WindEnergy Networks, fest. „Nur mit einer kurzfristig verfügbaren und resilienten nationalen Lieferkette können sich die großen Chancen für Deutschland auch auszahlen.“

Dazu schließt Markus Nölke, Geschäftsführer der WAB: „Um passende Maßnahmen für die Finanzierungsbedarfe der hiesigen Zulieferindustrie zu identifizieren und zügig in die Umsetzung zu bringen, bedarf es einer konzertierten, übergeordnet- koordinierten Initiative, beispielsweise in Form einer interministeriellen Bund-Länder- Task-Force. Auf diese Weise könnte kurzfristig eine Strategie mit klar benannten Zielsetzungen, Maßnahmen, Zeitplänen und Verantwortlichkeiten zur Lösung der Finanzierungsprobleme in der Lieferkette erarbeitet werden. Die Förderbanken auf Bundes- (KfW) und Länderebene sollten beteiligt werden.“

Ein starkes politisches Mandat für die KfW und die Förderbanken der Länder

Denn da der kommerzielle Bankensektor derzeit oft keine ausreichenden Lösungen für die Finanzierungsproblematiken der Zulieferindustrie anbietet, liegt hier ein enormes ungenutztes Potenzial (halb-)staatlicher Institutionen wie die KfW und der Beteiligungsgesellschaften der Landesförderbanken. Dafür wäre jedoch eine entsprechende Mandatierung durch die Politik erforderlich.

„Durch ein stärkeres Mandat für eine KfW mit Bankenlizenz könnten die Finanzierungsengpässe im Fremdkapital- und Bürgschaftsbereich zügig angegangen und überwunden werden.“, führt Sebastian Averdung, Vorsitzender des EEHH e.V., aus. „Dabei gilt es zu unterstreichen, dass es sich in dieser Konstellation nicht um direkte Subventionen, sondern um Kreditprogramme handeln würde.“   

Die hohen Ausbauziele maskieren zudem einen weiteren Effekt, nämlich den der steigenden Durchschnittsgröße von neuen Offshore-Windenergieprojekten. Mit der hier zu installierenden Leistung steigen auch die erforderlichen Vertragsvolumina und damit die für Anzahlungen und Gewährleistungen benötigten Projektbürgschaften, die der Lieferant, also der Hersteller, dem Auftraggeber zu hinterlegen hat. Dies sind in der Regel 10 – 15 % der Auftragssumme. Bei den Milliarden-Investitionssummen in Offshore-Windenergieprojekte im Gigawattbereich überfordern die hier in absehbarer Zeit benötigten Volumina den Bankensektor und legen wiederum einen KfW-Ansatz nahe, der mit europäischen Entwicklungen zur Mandatierung der European Investment Bank harmonieren würde.

4 Maßnahmen für eine ganzheitliche Finanzierungsstrategie

Die Offshore-Windenergie ist eine zentrale Säule der nationalen Energiewende-Ambitionen und von entscheidender Bedeutung für die Transformation des Wirtschaftsstandortes Deutschland. Angewiesen ist sie dabei auf eine starke, breit aufgestellte Wertschöpfungskette, die die Investitionsbedingungen vorfindet, um die eigenen Produktionskapazitäten massiv auszubauen. Dadurch bietet die Offshore-Windenergie auch eine starke heimische Industriebasis für einen stärkeren Schutz vor geopolitischen Turbulenzen.

Vor diesem Hintergrund schlägt die Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE auf Basis ihrer Analyse vordringlich vier Maßnahmen vor, die durch die relevanten Stellen geprüft und zügig in die Umsetzung gebracht werden sollten:

  • Ergänzung des bestehenden KfW-Projektfinanzierungsprogramms Offshore-Windenergie um eine adäquat ausgestattete Unternehmensfinanzierungsfazilität
  • Aufbau eines Programms für hybrides Eigenkapital
  • Öffnung/Anpassung des (Groß-)Bürgschaftsprogramms des Bundes und ggf. des KfW-Instrumentariums um die Stellung notwendiger vertraglicher Sicherheiten für Unternehmen der gesamten Offshore-Wind- Zulieferindustrie
  • Schaffung eines Bürgschaftsprogramms, um die Kreditvergabekapazität des kommerziellen Bankensektors zu hebeln

Die Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE, VDMA Power Systems, das Erneuerbare Energien-Cluster der Hansestadt Hamburg, die WEN und die WAB appellieren an die Bundesregierung und den Bundestag, die neuralgische Funktion der Zulieferindustriefinanzierung zu berücksichtigen und die massiven Hemmnisse durch eine kluge, ganzheitliche Finanzierungsstrategie zügig abzubauen.

 

Über die Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE

Die Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE wurde 2005 zur Förderung des Umwelt- und Klimaschutzes durch eine verbesserte Erforschung und Entwicklung der Windenergie auf See gegründet. Sie hat sich als ein überparteilicher, überregionaler und sektorenübergreifender Thinktank zur Entwicklung der Offshore-Windenergie in Deutschland und Europa etabliert. Die Stiftung ist Kommunikationsplattform für Akteure aus Politik, Wirtschaft und Forschung, dient dem Wissensaustausch und versteht sich als Ideengeber und Multiplikator. Im Stiftungskuratorium sind sowohl wichtige Bundes- und Landministerien für den Offshore-Wind-Bereich wie auch Betreiber, Hersteller, Übertragungsnetzbetreiber, Zulieferer, Banken und Versicherungen vertreten.

Über das Cluster Erneuerbare Energien Hamburg

Das Cluster Erneuerbare Energien Hamburg ist ein Branchennetzwerk aus rund 260 Unternehmen, Hochschulen und Institutionen der Erneuerbare-Energien-Branche sowie der Wasserstoffwirtschaft in der Metropolregion Hamburg. Das Cluster bietet Akteuren aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik eine gemeinsame Plattform. Zu seinen Mitgliedern zählen Anlagenhersteller, Projektentwickler, Energieversorger, Netzbetreiber, Forschungseinrichtungen, Logistiker, Finanzdienstleiter sowie Rechtsanwaltskanzleien. Inhaltliche Themenbereiche der Clusterarbeit sind On- und Offshore-Wind, Solar, Erneuerbare Wärme, Sektorenkopplung und grüner Wasserstoff“

Über die WAB

Die WAB ist ein bundesweiter Ansprechpartner für die Offshore-Windindustrie, das Onshore-Netzwerk im Nordwesten und fördert die Produktion von grünem Wasserstoff aus Windstrom. Dem Verein gehören rund 250 kleinere und größere Unternehmen sowie Institute aus allen Bereichen der Windindustrie, der maritimen Industrie, der entstehenden Wasserstoffwirtschaft sowie der Forschung an. Wir vertreten über unsere Mitglieder rund 160.000 Fachkräfte. Der Windindustrie- und Wasserstoffverband WAB e.V. setzt sich als Stimme der Wertschöpfungskette für Klimaschutz mit „grüner“ Energie als Elektronen und Moleküle ein.

Über die WEN

Das WindEnergy Network e.V. (WEN) ist das führende Unternehmensnetzwerk für Windenergie in der Nordost-Region mit mehr als 100 Mitgliedsunternehmen und bundesweiter Ansprechpartner für Industrie, Gesellschaft und Politik. Das seit 2002 bestehende Industrienetzwerk versteht sich als Plattform der gesamten Wertschöpfungskette der Branche. Thematische Schwerpunkte bilden die Windenergie an Land und auf See, maritime Technologien in Verbindung mit Offshore-Wind sowie die Entwicklung von grünem Wasserstoff.

Über den VDMA Power Systems

VDMA Power Systems ist der Verband für den Energieanlagenbau. Er vertritt die Interessen der Hersteller und Zulieferer von Strom- und Wärmeerzeugungsanlagen im In- und Ausland. Dazu zählen Windenergie-, Photovoltaik- und Wasserkraftanlagen, Motoren und thermische Kraftwerke sowie Speicher- und Sektorkopplungstechnologien. Für sie dient VDMA Power Systems technologieübergreifend als Informations- und Kommunikationsplattform mit dem Fokus auf Energie- und Industriepolitik, Innovationen und Technik, Märkte und Messen sowie Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. VDMA Power Systems ist ein Fachverband im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau VDMA e.V.

 

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Stellenbeschreibung

Das  Projekt  WIN(D)SCHOOL  zielt  darauf  ab,  Hamburger  Schüler:innen  für  die  Offshore Windenergie-Branche zu begeistern und Möglichkeiten im Arbeitsfeld Offshore- Windenergie aufzuzeigen. Für dich geht es nebst Projektarbeit im Büro an die Schulen, wo du  wertvolle  Erfahrungen  im  Bildungsbereich  sammelst.  Immer  unter  dem  Motto: Gemeinsam machen wir die Welt grüner!

Deine Aufgaben

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Dein Profil

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Das bieten wir dir

  • Bei uns findest du Raum für deine kreativen Ideen!
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  • Die Arbeitszeiten sind flexibel, sodass du dir keine Sorgen machen brauchst, wenn du mal in der Klausurenphase steckst.
  • Wir veranstalten Teamevents außerhalb des Projektes und bieten die Chance auf Weiterbildungsmöglichkeiten durch Events, Infoveranstaltungen und Messen.
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Wir freuen uns auf Deine Bewerbung!

Julia Lange, Projektmanagerin im Bereich Bildung

j.lange@offshore-stiftung.de

 

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Die Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE begrüßt die Zusage des Bundes, sich anteilig an den Kosten für den Ausbau des Offshore-Terminals im Hafen von Cuxhaven zu beteiligen. Der Ausbau der schwerlastfähigen Infrastruktur in den Seehäfen ist von elementarer Bedeutung für das Erreichen der Ausbauziele für die Windenergie auf See, die andernfalls zu scheitern drohen.

Berlin/Hamburg, den 22. März 2024

„Die Stiftung begrüßt die erzielte Einigung außerordentlich, für die wir uns massiv eingesetzt haben. Es wäre ein fatales Signal für die nationalen Energiewende-Ambitionen gewesen, wenn es bei diesem klaren und einfachen Fall nicht gelungen wäre, eine Lösung zu finden.

Nun hoffen wir und werden uns weiterhin dafür einsetzen, dass eine langfristig angelegte Strategie zur Ertüchtigung der deutschen Seehäfen umgesetzt und eine nachhaltige Finanzierung dafür gesichert wird. Denn über die heutige Einigung darf nicht vergessen werden, dass dies allenfalls als ein – wenngleich bedeutender – erster Schritt gesehen werden kann.

Die 30 ha schwerlastfähige Fläche, die nun entstehen werden, werden nicht im Ansatz ausreichen, den energiewendebedingten zusätzlichen Flächenbedarf in den deutschen Seehäfen zu befriedigen. Die Stiftung kommt in ihrer aktuellen Analyse auf bis zu 200 ha an zusätzlich erforderlicher schwerlastfähiger Fläche bis Ende der 2020er allein für den Neubau von Offshore-Windparks. Das entspricht 270 Fußballfeldern.

In Anbetracht der darüber hinaus erforderlichen Bedarfe für den Umschlag von Komponenten für die Onshore-Windenergie kann von einer sogenannten „No-Regret"-Fläche von 100 ha ausgegangen werden, die ohne große weitere Bedarfsanalysen geschaffen werden sollten. Dieses Minimalziel ist durch die Einigung für die Finanzierung des Cuxhavener Hafenausbaus ein ganzes Stück näher gerückt.

Angesichts der langen Genehmigungsdauern und Bauzeiten für den Hafenausbau müssen wir auch für andere relevante Hafenstandorte sofort vom Reden ins Handeln kommen.“

Karina Würtz,

(Geschäftsführerin der Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE)

Hintergrund:

Am Freitag berichtet der NDR, dass der Bund nach zähem Ringen zugesagt hat, den 30 Hektar umfassenden Ausbau des Offshore-Terminals in Cuxhaven gemeinsam mit dem Land Niedersachen und der privaten Hafenwirtschaft zu finanzieren. Insgesamt kostet der Ausbau 300 Millionen Euro und soll anteilig getragen werden. Von Seiten des Bundes sollen nun GRW-Mittel verwendet werden.

Die Verständigung erfolgt unter hohem Zeitdruck. Für den Ausbau im Hafen von Cuxhaven liegt bereits ein Planfeststellungsbeschluss vor, so dass zeitnah gebaut werden könnte. Dieser erlischt jedoch im Februar 2025 und müsste dann neu beantragt werden, was Jahre kosten würde. Um alle Vorgaben, bspw. zu EU-weiten Ausschreibungen einzuhalten, muss eine Finanzierung bis spätestens zum 31. Mai 2024 stehen.

Die Bereitschaft des Bundes sich nun zu beteiligen, wurde durch den parlamentarischen Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, Stefan Wenzel, sowie die parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Digitales und Verkehr, Daniela Kluckert, bestätigt. Hauptbegründung der Ministerien ist, dass „der Ausbau des Cuxhavener Hafens ein zentrales Projekt für den Ausbau der Erneuerbaren Energien sei.“

Für den Ausbau der Windenergie auf See ist die Einigung elementar. Bis 2045 sollen Offshore-Windparks mit einer installierten Leistung von 70 GW fast ein Drittel des deutschen Bruttostroms erzeugen. Bis 2030 soll die installierte Leistung von heute 8,3 GW auf 30 GW steigen. Damit die energiepolitischen Ziele der Bundesregierung umgesetzt werden können, braucht es einen massiven Ausbau der benötigten Infrastruktur, insbesondere der Seehäfen. Für die Offshore-Windenergie sind diese auf vielfältige Weise wichtig, insbesondere für die mittelbaren Ausbauziele bis 2030 jedoch als Errichterstützpunkte von Bedeutung. 

Laut einer aktuellen Analyse der Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE könnten bis 2030 allein für den Neubau von Offshore-Windparks bis zu 200 Hektar schwerlastfähige Flächen nebst Kaikantenanbindung fehlen, insbesondere wenn sich Deutschland ab 2026/27 nicht weiter auf die Hafenkapazitäten der Nachbarstaaten Niederlande (Eemshaven) und Dänemark (Esbjerg) verlassen kann. 200 Hektar entsprechen einer Fläche von rund 270 Fußballfeldern.

Hinzu kommen die massiven Lagerflächenbedarfe der Onshore-Windenergie, für die Produktion oder einer entstehenden Wasserstoffwirtschaft.

Vor diesem Hintergrund setzt sich die Stiftung OFFSHORE-WINDNERGIE auch weiterhin für einen systematische Ertüchtigung der Seehäfen sowie eine nachhaltige Finanzierung der maritimen Infrastruktur nebst Hinterlandanbindung ein, da andernfalls das Erreichen der Ausbauziele akut gefährdet ist. Die Investitionen in Cuxhaven können damit nur der Anfang sein.

Ein kurzfristig realisierbarer Vorschlag der Stiftung zur Finanzierung ist, einen Teil der im vergangenen Jahr und dieses Jahr zu erzielenden Milliarden-Erlöse aus den Offshore-Wind-Auktionen für die Ertüchtigung der Seehäfen zu verwenden. Auch wenn dies aus Sicht der Institution keine dauerhafte Lösung sein sollte, da das auf Erlösmaximierung des Staates ausgelegte Auktionsdesign einen größeren volkswirtschaftlichen Schaden anrichte als ein strategischer Einsatz der erzielten Erlöse erbringen kann. Stattdessen braucht es perspektivisch eine Lösung, die die Seehäfen wieder zur gemeinsamen Verantwortung von Bund und Ländern macht.

Zum Factsheet mit Flächenbedarfsanalyse geht es hier.

Zu den Kernpunkten des Factsheets und Handlungsempfehlungen geht es hier.

Zur gemeinsamen Pressemitteilung mit EEHH e.V., WAB e.V. und WEN geht es hier.

 

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Hafenstrategie schnellstmöglich mit Finanzierungsgrundlage unterlegen

Die Bundesregierung hat heute ihre neue Hafenstrategie vorgestellt. Vorläufig enthält die Strategie nur eine Sammlung von Maßnahmen, aber noch keine Planungen zur Finanzierung.

Aus diesem Anlass appellieren die Verbände der On- und Offshore-Windenergie, die Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE sowie das Cluster Erneuerbare Energien Hamburg an die Regierung, die Bedarfe der Energiewende in der Hafenstrategie zu berücksichtigen:

“Die heute vorgestellte Strategie zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Hafenstandortes Deutschland enthält viele wichtige und zielführende Maßnahmen, darunter beschleunigte und vereinfachte Flächenbereitstellungen und Genehmigungsverfahren sowie Initiativen zur Fachkräftegewinnung und -ausbildung. 

Dennoch muss betont werden, dass die Bundesregierung in Bezug auf ihr wichtigstes Ziel, Häfen zu nachhaltigen Knotenpunkten der Energiewende zu machen, ihrer Verantwortung nicht gerecht wird. Die Energiewende ist politisch durch den Bund beschlossen und stellt eine nationale Aufgabe dar, die ohne den Ausbau der notwendigen Hafenkapazitäten deutlich ausgebremst zu werden droht. 

Im Koalitionsvertrag hat sich die Bundesregierung dazu bekannt, dass der Bund und die Länder eine gemeinsame Verantwortung für die notwendigen Hafeninfrastrukturen tragen. Vor allem dem Hafenstandort Cuxhaven kommt in diesem Zusammenhang kurzfristig eine besondere Bedeutung zu. In Cuxhaven landen rund 80 Prozent aller in Deutschland verbauten Rotorblätter an, sowohl für Onshore- als auch für Offshore-Anlagen. Wir haben bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass in Cuxhaven die Kapazitäten schon jetzt knapp werden. Cuxhaven hat als einziger der deutschen Hochseehäfen bereits einen Planfeststellungsbeschluss zur Erweiterung seiner Flächen; nur hier können also schnell die dringend benötigten Kapazitäten ausgebaut werden. Dennoch ist die Finanzierung des Projektes noch immer nicht abschließend geklärt, weil der Bund sich hier nicht seiner Aufgabe stellt.

Die Bundesregierung muss die Bedarfe der Energiewende stärker berücksichtigen. Sie muss jetzt schnellstens eine schlüssige und stabile Finanzierungsgrundlage für die Hafenstrategie schaffen, die ihre selbst gesteckten Ziele aus dem Koalitionsvertrag nachhaltig unterlegt”, kommentieren die Verbände Bundesverband WindEnergie (BWE), Bundesverband Windenergie Offshore (BWO), WAB und Wind Energy Network (WEN), die gemeinnützige Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE sowie das Cluster Erneuerbare Energien Hamburg. 

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  • Im Jahr 2023 wurden 27 Offshore-Windenergieanlagen mit einer Leistung von 257 MW in Betrieb genommen und zusätzlich wurden 74 neue Fundamente errichtet.
  • Für die Erreichung der gesetzlichen Ausbauziele muss der Zubau bis 2030 drastisch anziehen – dafür müssen Energie- und Industriepolitik ineinandergreifen.
  • Die Lieferkette der Offshore-Windindustrie braucht mehr Sicherheit, um zügig investieren zu können – dafür sind Anpassungen im Windenergie-auf-See-Gesetz notwendig.
  • Investitionsentscheidungen für Hafen- und Errichtungsinfrastruktur müssen von Bund und Ländern politisch flankiert werden, um die gemeinsamen Ziele zu erreichen.

 

Berlin, Bremerhaven, Frankfurt, Hamburg, Rostock, 30. Januar 2024 - Die Branchenverbände der deutschen Offshore-Windindustrie sowie die gemeinnützige Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE haben heute die Zubauzahlen für das Gesamtjahr 2023 vorgestellt. Die vom Beratungsunternehmen Deutsche WindGuard aufbereiteten Zahlen zeigen, dass im Gesamtjahr 2023 in Deutschland insgesamt 27 Anlagen mit einer Leistung von 257 Megawatt (MW) erstmals ins Stromnetz eingespeist haben und 74 neue Fundamente errichtet wurden. In Summe sind in Deutschland derzeit 29 Offshore-Wind-Projekte mit einer installierten Leistung von 8.465 MW bzw. 1.566 Anlagen in Betrieb. Drei weitere Projekte befinden sich im Bau. Zwei davon mit einer geplanten Gesamtleistung von 718 MW sollen noch in diesem Jahr in Betrieb genommen werden.

„Es ist erfreulich, dass der Offshore-Wind-Zubau langsam wieder Fahrt aufnimmt. Gleichzeitig wird deutlich, dass in den kommenden 7 Jahren Offshore-Windenergieanlagen mit einer Leistung von 21,5 GW zusätzlich in Betrieb genommen werden müssen, um das politische Zubauziel von mindestens 30 GW Windenergie auf See bis Ende 2030 zu erreichen. Das entspricht durchschnittlich 3,1 GW pro Jahr. Aber politische Ausbauziele allein schaffen keine industriepolitische Umsetzungsgrundlage. Daher muss die Projektrealisierung jetzt in den Fokus rücken. Um diese erhebliche bevorstehende Zubaumenge zu bewältigen, braucht die Offshore-Wind-Wertschöpfungskette industriepolitische Maßnahmen – beispielsweise im Bereich der Bereitstellung von Finanzierungsinstrumenten – und einen regulatorischen Rahmen, der die notwendigen Investitionen ermöglicht. Aus den politischen Zielen müssen verlässliche Zuschläge und Investitionsentscheidungen werden“, kommentieren die Branchenorganisationen BWE, BWO, Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE, VDMA Power Systems, WAB e.V. und WindEnergy Network e.V. den weiteren Ausbau.

Anpassung des Windenergie-auf-See-Gesetzes notwendig

Die Branche setzt sich dafür ein, das Windenergie-auf-See-Gesetz (WindSeeG) für beide Ausschreibungsformen schnellstmöglich anzupassen. Ziel ist die Beseitigung von Hürden für die Projektrealisierung und die Stärkung der Offshore-Windindustrie in Deutschland und Europa. „Mit der Unterzeichnung der Wind Energy Charta im Dezember 2023 hat die Bundesregierung ein starkes Signal gesetzt, dass sie das „Wind Power Package“ der EU-Kommission befürwortet und die vorgeschlagenen industriepolitisch wirksamen Maßnahmen umsetzen wird. Sie gibt damit ein klares Bekenntnis zur Inflationsanpassung und zu qualitativen Kriterien ab – sowohl in der Präqualifikations- als auch in der Zuschlagsphase – und bezieht Stellung gegen ungedeckelte, rein quantitative Gebote. Daher muss das Ausschreibungsdesign unverzüglich geändert werden.

Für das WindSeeG bedeutet das: Die gegenwärtige Ausgestaltung von Gebotszahlungen und
-komponenten erzeugt erheblichen finanziellen Druck auf die Lieferkette und auf künftige Strompreise, und zwar insbesondere für die Industrie. Dies steht nicht in Einklang mit dem politischen Ziel der Projektrealisierung und möglichst niedrigen Stromerzeugungskosten für die deutsche Industrie. Die Gebotszahlungen sollten daher gedeckelt werden. Es ist daneben wichtig, im Bieterverfahren Transparenz und klare Grenzen festzulegen, die die Akteursvielfalt im deutschen Offshore-Wind-Sektor erhalten und die tatsächliche Projektrealisierung nicht unnötig gefährden. Die qualitativen Kriterien – etwa zur Auszubildendenquote und zum Erneuerbaren Energien-Anteil in der Anlagenherstellung – sind anzupassen, da sie in der jetzigen Form unklar sind und Hürden für die Offshore-Windindustrie erzeugen. Qualitative Kriterien sollten möglichst europäisch harmonisiert werden, um Skaleneffekte zu sichern. Die Bundesregierung muss sich dafür einsetzen, dass im EU-Net-Zero Industry Act ein verbindlicher Rahmen für ein Level Playing Field und technologische Resilienz gesteckt wird. Für das wettbewerbliche Gleichgewicht in der Windindustrie ist es wesentlich, dass europaweit verbindliche und diskriminierungsfreie sowie einheitliche und einfach nachweisbare Präqualifikationskriterien (z. B. im Bereich Cyber Security) verankert werden. Zudem muss schnellstmögliche Klarheit über Offshore-Elektrolyse-Projekte im Rahmen der SEN-1-Ausschreibung und darüber hinaus geschaffen werden“, sind sich die Branchenvertreter einig.

 Ausbau der Hafeninfrastruktur und Errichtungskapazitäten

Eine fokussierte Finanzierungsstrategie von Bund, Ländern und der EU für die Wertschöpfungskette,
beispielsweise mit Blick auf die Hafen- und Errichtungsinfrastruktur ist notwendig, um Auftragsrisiken abzudecken und gleichzeitig Investitionssicherheit zu ermöglichen. Für die Schaffung zusätzlicher Kapazitäten im Bereich der Seehäfen in Deutschland, wie zum Beispiel Logistikzentren, schwerlastfähigen Lagerflächen und Kaikantenanlagen bei Herstellern und Seehäfen sowie Hinterlandanbindungen müssen schnellstens Investitionsentscheidungen getroffen werden. Dies betrifft auch Schiffe für Transport und Errichtung sowie den späteren Betrieb der Offshore-Windenergieanlagen. Hier steuern wir auf einen erheblichen Engpass zu, wenn der Zubau weiter anzieht.

 

Zu den Auftraggebern der halbjährlichen Ausbaustatistik für die Windenergie auf See:

Über den Bundesverband WindEnergie e.V. (BWE)

Der Bundesverband WindEnergie e.V. (BWE) ist Partner von über 3.000 Unternehmen der Windenergiebranche und vertritt die Interessen seiner rund 20.000 Mitglieder. Der BWE konzentriert damit das gesamte Know-how der vielseitigen Branche.

Über den Bundesverband Windenergie Offshore e.V. (BWO)

Zweck des BWO ist die politische Interessenvertretung der Offshore-Wind-Branche in Deutschland. Für Politik und Behörden auf Bundes- und Landesebene ist der BWO zentraler Ansprechpartner zu allen Fragen der Offshore-Windenergie.

Über die Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE

Die gemeinnützige Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE ist seit 2005 ein überparteilicher, überregionaler und sektorenübergreifender Thinktank zur Entwicklung der Offshore-Windenergie in Deutschland und Europa. Sie ist Kommunikationsplattform für Akteure aus Politik, Wirtschaft und Forschung, dient dem Wissensaustausch und versteht sich als Ideengeber und Multiplikator.

Über VDMA Power Systems

Der Fachverband VDMA Power Systems und seine Arbeitsgemeinschaften vertreten die Hersteller und Zulieferer von Strom- und Wärmeerzeugungsanlagen.

Über WAB e.V.

Die WAB ist bundesweiter Ansprechpartner für die Offshore-Windindustrie, das Onshore-Netzwerk im Nordwesten und fördert die Produktion von „grünem“ Wasserstoff aus Windstrom. Dem Industrieverband gehören rund 250 kleinere und größere Unternehmen sowie Institute aus allen Bereichen der Windindustrie, der maritimen Industrie, der entstehenden Wasserstoffwirtschaft sowie der Forschung an.

Über WindEnergy Network e.V. (WEN)

Der WEN ist das führende Unternehmensnetzwerk für Windenergie in der Nordost-Region mit aktuell ca. 100 Mitgliedsunternehmen. Ziel ist es, die industrielle Basis und regionale Wertschöpfung im Zukunftssektor der Erneuerbaren Energien auszubauen. Thematische Schwerpunkte bilden die Windenergie an Land und auf See, maritime Technologien in Verbindung mit Offshore Wind sowie die Entwicklung von grünem Wasserstoff.

 

Pressekontakte

Bundesverband WindEnergie e.V.

Frank Grüneisen
Tel. 030 212341-253
f.grueneisen@wind-energie.de

Bundesverband Windenergie Offshore e.V. (BWO)

Denise Junker
Tel. 0176 466 464 53
d.junker@bwo-offshorewind.de

Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE

Svenja Schneeweiß
Tel. 0152 294 104 89
s.schneeweiss@offshore-stiftung.de

VDMA Power Systems

Beatrix Fontius
Tel. 069 6603-1886
beatrix.fontius@vdma.org

WAB e.V.

Jens Assheuer
Tel: 0151 526 337 37
assheuer@wab.net

WindEnergy Network e.V.

Andree Iffländer
Tel. 0381 377 19 254
info@wind-energy-network.de

 

> Zum Factsheet Status des Offshore-Windenergieausbaus in Deutschland

> Zur gemeinsamen Presseinformation im PDF-Format

> Zur Karte Status Quo Offshore-Windenergie

Die Offshore-Windenergie stellt im Energiemix der Zukunft eines der speziellsten und dynamischsten Arbeitsfelder dar. Nachdem der Bau des ersten deutschen Windparks auf See erst 13 Jahre zurückliegt, wird die Offshore-Windenergie durch die Ausbauziele der Bundesregierung (30 GW bis 2030, 70 GW bis 2045) zum Rückgrat der deutschen (Industrie-)Stromversorgung. Die ambitionierten Ziele bergen enorme Chancen wie auch Herausforderungen bei der Umsetzung. Die Stiftung Offshore-Windenergie ist Pionierin der Windenergie auf See in Deutschland und setzt sich mit Leidenschaft für das stetig größer werdende Themenspektrum zur Förderung sowie Entwicklung der Technologie ein. So tragen wir maßgeblich zur Energiewende bei.

Bereit für eine kreative Entdeckungsreise? Dein Ticket für das aufregende "German Offshore-Wind Initiative GOI"-Abenteuer wartet auf dich!

Unsere Mission? Im vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz unterstützen Projekt begleiten wir deutsche Offshore-Wind-Unternehmen auf ihrer Reise in die USA und weitere wichtige Märkte weltweit, um dort für frischen Wind in Sachen Umweltschutz und Erneuerbare Energien zu sorgen. Hier pflegen wir nicht nur enge Beziehungen zu den globalen Marktteilnehmern, sondern organisieren auch Events, die den Begriff "Networking" neu definieren. Es wird nicht nur Wissen geteilt, sondern auch Freundschaften geschlossen.

Gemeinsam machen wir die Welt grüner – und deine Werkstudentenzeit ein bisschen aufregender!

 

Deine Aufgaben

  • Unterstützung des PR-Managements: Du wirst voll in die Welt der Öffentlichkeitsarbeit eingetaucht, um zu lernen, wie man die richtige Botschaft rüberbringt.
  • Verfassen von kurzen Texten: Newsletter, Printmaterialien, Onlineinhalte – du wirst zum Wortjongleur und zauberst knackige Texte aus dem Ärmel.
  • Mitarbeit am Social-Media-Auftritt: LinkedIn & YouTube sind deine Spielplätze. Zeig uns, wie du mit deinen Posts die Social-Media-Welt erobern würdest.
  • Mitgestaltung der Projektwebseite: Du darfst mit anpacken und Ideen einbringen, wie wir uns online am besten präsentieren.
  • Einfache grafische Gestaltungsarbeiten: Hier ist Kreativität gefragt! Du wirst einfache Designs zaubern und unsere Materialien aufpeppen.
  • Unterstützung bei Veranstaltungen: Messen, Netzwerkevents, Webinare – du bist live dabei und hilfst, diese Events zu rocken!

 

Dein Profil

  • Studium der Geistes-, Medien-, Sozial- oder Wirtschaftswissenschaften: Du bringst nicht nur Fachwissen, sondern auch eine gehörige Portion Neugierde mit.
  • Bei MINT-Studierenden sind erste Erfahrungen in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit wünschenswert: Du hast vielleicht nicht direkt mit PR jongliert, aber wenn du ein Tech-Enthusiast bist, dann bist du hier genauso richtig!
  • Sicheres Sprachgefühl und Spaß am Verfassen von Texten: Du liebst es, mit Worten zu jonglieren und Texte zu zaubern. Langweilig wird es mit dir definitiv nicht!
  • Gute Deutsch- und Englischkenntnisse in Wort und Schrift: Du bist sprachlich fit und kannst dich nicht nur auf Deutsch, sondern auch auf Englisch verständigen.
  • Sicherer Umgang mit MS Office: Excel, Word und Co. sind für dich keine Fremdwörter – du kennst dich aus!
  • Kommunikationsstärke, Teamfähigkeit und Freude am selbstständigen Arbeiten: Du punktest nicht nur mit deinen kommunikativen Skills, sondern arbeitest auch gerne im Team und eigenständig.
  • Interesse an Erneuerbaren Energien: Du willst nicht nur über Energie reden, sondern aktiv dazu beitragen, die Welt grüner zu machen.

 

Das bieten wir dir

  • Schnall dich an für eine aufregende Reise in einem der energiegeladensten Bereiche der Energiewende.
  • Zeig uns, was du draufhast – bei uns findest du Raum für deine kreativen Ideen und die Flexibilität, deine Arbeitszeit weitestgehend selbst zu gestalten.
  • Arbeit von zuhause aus? Bei uns kein Problem! Genieße die Freiheit, neben Tagen im Büro in Hamburg im heimischen Wohnzimmer zu arbeiten.
  • Sei Teil unseres dynamischen Teams und nimm an inspirierenden Veranstaltungen und Teamevents teil.

 

Wir freuen uns auf deine Bewerbung!

Wenn du Lust hast, mit uns die Segel zu setzen und die Welt der Offshore-Windenergie zu erobern, dann sende jetzt deine Bewerbung in elektronischer Form mit Lebenslauf und Motivationsschreiben an:

Philipp Tremer, Projektmanager
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Am heutigen Mittwoch hat die Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE eine Analyse und Grundsatzkritik des aktuellen Ausschreibungsdesigns für Offshore-Wind-Flächen in Deutschland veröffentlicht. Gemeinsam mit den Erneuerbaren Energien & Offshore-Wind-Organisationen WAB (WAB e.V.), Erneuerbaren Energien Cluster Hamburg (Förderverein EEHH e.V.) & WindEnergy Network (WEN) sieht die Stiftung dringenden Anpassungs- und Handlungsbedarf. Anderenfalls drohe Deutschland, die Fehler bei der Versteigerung von UMTS-Lizenzen zu wiederholen – mit dem Risiko von massiven industriepolitischen Nachteilen, einer Schwächung der Wettbewerbs- und Akteursvielfalt und der Schaffung neuer energiepolitischer Abhängigkeiten.

Berlin/Hamburg/Bremen/Rostock, den 10. Januar 2024

Am heutigen Mittwoch soll dem Bundeskabinett ein erster Entwurf eines Erfahrungsberichtes zum Windenergie-auf-See-Gesetz 2023 vorgelegt werden, welches in seiner aktuellen Form am 1. Januar 2023 in Kraft getreten war. Herzstück des Gesetzes ist ein neues Ausschreibungsdesign zur Vergabe von Flächen in Nord- und Ostsee, auf denen zukünftig Offshore-Windparks gebaut werden sollen. In dem zweigeteilten Auktionsdesign werden sowohl Flächen vergeben, die zentral durch die zuständige Bundesbehörde BSH voruntersucht wurden, wie auch solche, bei denen die Boden- und Umweltuntersuchungen durch die erfolgreichen Bieter zu erfolgen haben. Bei den erstgenannten Flächen erfolgt die Vergabe in einer Kombination aus Bieterwettstreit und qualitativen Kriterien. Im zweiten Fall ausschließlich über einen Bieterwettstreit.

Anders als in der Vergangenheit liegt der Fokus damit primär darauf, die Erlöse für den Staat zu maximieren.

Im vergangenen Sommer wurden erstmalig vier Flächen mit 7 GW zu installierender Leistung (also ungefähr der Leistung von sieben mittleren AKWs) an die zwei siegreichen Bieter TotalEnergies und BP gegen eine Zahlung von 12,6 Mrd. € vergeben (800 Millionen wurden über das andere Regime erlöst). Der Staat erzielte damit Rekordeinnahmen in Höhe von 13,4 Mrd. Euro, verteilt auf 20 Jahre. Auch die in diesem Jahr geplanten Auktionen für fast 9 GW sollen unter denselben Regeln stattfinden.

Massive industrie- und wettbewerbspolitische Kollateralschäden & Gefährdung der Ausbauziele – EU-Kommission teilt Kritik der Branche

„Insbesondere die Ausschreibungsregeln für die nicht zentral voruntersuchten Flächen setzen auf den rein marktwirtschaftlichen Mechanismus eines Bieterwettbewerbs zur Steigerung der Einnahmen durch den deutschen Staat. Das verkennt jedoch völlig die Realität und die aktuellen Herausforderungen der Branche. Wir riskieren hierdurch nicht nur massive industrie- und wettbewerbspolitische Kollateralschäden, sondern auch die fristgerechte Umsetzung der Ausbauziele“, befindet Stiftungsgeschäftsführerin Karina Würtz. „Hier braucht es dringend eine noch stärkere Zusammenführung von Energie- und Industriepolitik, die sich sowohl strategisch wie strukturell in den relevanten Ministerien niederschlagen muss.“

Fakt ist, die Unternehmen müssen die hohen Investitionskosten zurückverdienen, die unter dem bestehenden Regime bis zu eineinhalbmal so hoch sind. „Dies kann einerseits über die Vermarktung des Stroms zu Premiumpreisen geschehen, andererseits durch noch stärkeren Druck auf die Lieferkette“, stellt Sebastian Averdung, Vorsitzender des EEHH e.V., fest. „Heißt: entweder deutlich teurerer Strom für Wirtschaft und Gesellschaft oder ein ruinöser Preiswettbewerb zwischen Projektierern und Zulieferern. Beides kann nicht gewollt sein. Statt ein ‚race to the bottom‘ zu betreiben, wäre es sinnvoller, sich an erfolgreichen Ausschreibungsmodellen, wie z. B. in den Niederlanden, zu orientieren.“

Mit den Sorgen bezüglich der Auswirkungen eines rein preisbezogenen Bieterwettstreits ist die deutsche Offshore-Windbranche nicht allein. Die Europäische Kommission teilt diese in ihrem Europäischen Windkraft-Aktionsplan aus Oktober 2023 nahezu vollumfänglich.

Lessons Learned? UMTS-Lizenz-Auktionen als warnendes Beispiel

Mit der Fortführung der Ausschreibungen unter dem derzeitigen Auktionsdesign droht Deutschland damit, die Fehler der Vergangenheit zu wiederholen: Ein abschreckendes Beispiel für öffentliche Ausschreibungen, die sich ausschließlich auf die Maximierung staatlicher Einnahmen konzentrierten, stellen die UMTS-Lizenzvergaben im Jahr 2000 dar. Obwohl sie zu einer Maximierung der staatlichen Einnahmen führten, resultierten diese gleichzeitig in einer der schlechtesten Netzabdeckungen in Europa, da viele der erfolgreichen Bieter anschließend nicht in der Lage waren, die hohen gezahlten Summen in ein rentables Geschäftsmodell zu übersetzen. In der Konsequenz wurden Lizenzen in den Folgejahren wieder zurückgegeben oder an Qualität und Ausbau gespart. Andere Länder hingegen hatten alternative Ausschreibungssysteme implementiert, die zwar rückblickend mit geringeren Einnahmen verbunden waren, jedoch zu einer schnelleren Entwicklung von Netzinfrastrukturen in besserer Qualität führten.

Verringerung der Akteursvielfalt & neue energiepolitische Abhängigkeiten

„Das Ziel des Ausschreibungsdesigns sollte nicht auf eine wenig nachhaltige Abschöpfungsstrategie gerichtet sein, sondern darin bestehen, die Akteursvielfalt zu stärken und einen gesunden Wettbewerb zu erhalten. Stattdessen nimmt Deutschland derzeit nicht nur die damit einhergehenden industriepolitischen Nachteile und eine Schwächung der industriellen Basis in Kauf, sondern auch, dass sich in den kommenden Jahren ein Oligopol weniger eigenkapitalstarker Akteure bilden wird“, so Andree Iffländer, Vorstandsvorsitzender des WindEnergy Networks.

Jens Assheuer, Vorstandsvorsitzender der WAB, ergänzt: „Ein effektives Auktionsdesign sollte den Standort Deutschland über seine gesamte Wertschöpfungskette stärken. In seiner jetzigen Ausgestaltung drohen wir uns jedoch in neue energiepolitische Abhängigkeiten zu begeben. Wesentliche Teile der Wertschöpfung werden somit nicht in Deutschland oder der EU angesiedelt und umgesetzt werden.“

Erschwerend kommt hinzu, dass Deutschland es bisher versäumt hat, über ein geeignetes KfW-Programm Fremdkapital, Bürgschaften und Mezzanine-Kapital zur Verringerung der Investitionsrisiken und zur Stärkung des Vertrauens in den Markt zur Verfügung zu stellen. Damit fehlen Mittel für die dringend notwendige Erweiterung von industriellen Fertigungskapazitäten in Deutschland.

5 Maßnahmen zur (kurzfristigen) Entschärfung der Risiken

Solange sich keine politische Mehrheit für die Einführung von qualitativen Kriterien auch im Bereich der Ausschreibung von nicht voruntersuchten Flächen oder sogar für die Einführung eines Förderregimes mit Differenzverträgen (Contracts for Differences, CfDs) findet, welches zu deutlich geringeren Finanzierungskosten führen würde, sollten zumindest kurzfristige Maßnahmen ergriffen werden, um den unmittelbaren negativen Auswirkungen des aktuellen Ausschreibungssystems entgegenzuwirken:

  • Aufteilung der 2-GW-Flächen auf kleinere Losgrößen, z. B. 1 GW
  • ein Deckel pro Teilnehmer nach dem Vorbild der New-York-Bight-Auktionen
  • Ausschreibungen nacheinander und nicht zeitgleich
  • 5 – 10 % der Erlöse aus den Offshore-Wind-Auktionen (zumindest temporär) an das Bundesverkehrsministerium zum Zwecke des erforderlichen Auf- und Ausbaus der Hafeninfrastruktur
  • ein Mandat für die KfW für das Aufsetzen eines flankierenden Finanzierungsprogramms für eine resiliente Lieferkette der Energiewende

Es braucht kurz- und langfristig bessere Antworten. Ein jubilierendes „Weiter so“ widerspricht hingegen allem, was wir wissen und gelernt haben.

 

Über die Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE

Die Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE wurde 2005 zur Förderung des Umwelt- und Klimaschutzes durch eine verbesserte Erforschung und Entwicklung der Windenergie auf See gegründet. Sie hat sich als ein überparteilicher, überregionaler und sektorenübergreifender Thinktank zur Entwicklung der Offshore-Windenergie in Deutschland und Europa etabliert. Die Stiftung ist Kommunikationsplattform für Akteure aus Politik, Wirtschaft und Forschung, dient dem Wissensaustausch und versteht sich als Ideengeber und Multiplikator. Gleichzeitig bündelt sie die verschiedenen Interessen und vertritt sie gegenüber Politik, Öffentlichkeit, Wirtschaft und Wissenschaft. Im Stiftungskuratorium sind sowohl wichtige Bundes- und Landministerien für den Offshore-Wind-Bereich wie auch Betreiber, Hersteller, Übertragungsnetzbetreiber, Zulieferer, Banken und Versicherungen vertreten.

Über das Cluster Erneuerbare Energien Hamburg

Das Cluster Erneuerbare Energien Hamburg ist ein Branchennetzwerk aus rund 260 Unternehmen, Hochschulen und Institutionen der Erneuerbare-Energien-Branche sowie der Wasserstoffwirtschaft in der Metropolregion Hamburg. Das Cluster bietet Akteuren aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik eine gemeinsame Plattform. Zu seinen Mitgliedern zählen Anlagenhersteller, Projektentwickler, Energieversorger, Netzbetreiber, Forschungseinrichtungen, Logistiker, Finanzdienstleiter sowie Rechtsanwaltskanzleien. Inhaltliche Themenbereiche der Clusterarbeit sind On- und Offshore-Wind, Solar, Erneuerbare Wärme, Sektorenkopplung und grüner Wasserstoff“

Über die WAB

Die WAB ist ein bundesweiter Ansprechpartner für die Offshore-Windindustrie, das Onshore-Netzwerk im Nordwesten und fördert die Produktion von grünem Wasserstoff aus Windstrom. Dem Verein gehören rund 250 kleinere und größere Unternehmen sowie Institute aus allen Bereichen der Windindustrie, der maritimen Industrie, der entstehenden Wasserstoffwirtschaft sowie der Forschung an. Wir vertreten über unsere Mitglieder rund 160.000 Fachkräfte. Der Windindustrie- und Wasserstoffverband WAB e.V. setzt sich als Stimme der Wertschöpfungskette für Klimaschutz mit „grüner“ Energie als Elektronen und Moleküle ein.

Über der WEN

Der WindEnergy Network e.V. (WEN) ist das führende Unternehmensnetzwerk für Windenergie in der Nordost-Region mit mehr als 100 Mitgliedsunternehmen und bundesweiter Ansprechpartner für Industrie, Gesellschaft und Politik. Das seit 2002 bestehende Industrienetzwerk versteht sich als Plattform der gesamten Wertschöpfungskette der Branche. Thematische Schwerpunkte bilden die Windenergie an Land und auf See, maritime Technologien in Verbindung mit Offshore-Wind sowie die Entwicklung von grünem Wasserstoff.

 

 

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Tim Meyerjürgens (COO bei TenneT), Dr. Joyce von Marschall (Abteilungsleiterin Offshore-Entwicklung bei RWE Offshore Wind) und Martin Gerhardt (Leiter Offshore Produkt Management bei Siemens Gamesa) einstimmig neu in den Gesamtvorstand der Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE berufen

Berlin/Hamburg, den 11. Dezember 2023

Die Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE freut sich, den im Rahmen der
36. Kuratoriumssitzung am 5. Dezember 2023 gewählten neuen Gesamtvorstand bekanntzugeben. Vorstandsvorsitzende bleibt die bekannte Energierechtsanwältin
Dr. Ursula Prall. Auch die langjährigen Vorstandsmitglieder und Wind-Pioniere
Dr. Knud Rehfeldt, Prof. Dr. Martin Skiba und Norbert Giese bleiben der Stiftung weiterhin erhalten.

Neu berufen wurden mit Tim Meyerjürgens, Dr. Joyce von Marschall sowie Martin Gerhardt drei renommierte Energie- und Offshore-Wind-Experten und -Expertinnen, die die Geschicke der Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE zukünftig mitbestimmen werden. Mit Vertretern und Vertreterinnen von Europas größtem Übertragungsnetzbetreiber im Offshore-Bereich mit milliardenschwerem Projektportfolio in der gesamten Nordsee (TenneT), dem weltweit zweitgrößten Offshore-Wind-Projektentwickler mit dem umfangreichsten heimischen Portfolio in Nord- und Ostsee (RWE Offshore Wind) sowie Deutschlands Welt- und Technologieführer im Bereich Offshore-Windenergieanlagen (Siemens Gamesa) bekommt der Stiftungsvorstand weitere starke Stimmen aus zentralen Teilen der Branche hinzu.  

Durch Meyerjürgens werden seit Gründung der Stiftung im Jahre 2005 auch erstmalig die Übertragungsnetzbetreiber im operativen Lenkungsgremium von Deutschlands zentraler Offshore-Wind-Institution vertreten sein.

Für den neuen Vorstand, der am 1. Januar 2024 seine Arbeit aufnimmt, ist die Maßgabe für die kommenden Jahre klar: Die politischen Ziele für den Ausbau der Windenergie auf See stehen, alle Kraft muss der Umsetzung gewidmet werden. Eine enge Verzahnung von Energie- und Industriepolitik sei dabei entscheidend, damit auch all die Konverter, Kabel, Windturbinen, Schiffe, Fundamente sowie die notwendige Infrastruktur in Häfen und Hinterland geschaffen und produziert werden, um die politischen Ziele energiewirtschaftliche Realität werden zu lassen.

Dies bedarf einer gemeinsamen Kraftanstrengung – und dafür steht der neue Vorstand der Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE.

Dazu Jens Eckhoff, Präsident, und Prof. Dr. Klaus Rave, Vize-Präsident der Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE: „Das Präsidium freut sich über das starke Votum für den neuen Gesamtvorstand der Stiftung und gratuliert herzlich. Das einstimmige Ergebnis ist ein starker Vertrauensbeweis für unsere Arbeit der kommenden Jahre.  Mit
Dr. Joyce von Marschall, Tim Meyerjürgens und Martin Gerhardt konnten starke Stimmen hinzugewonnen werden. Die Wiederwahl von Dr. Ursula Prall, Dr. Knud Rehfeldt, Prof. Dr. Martin Skiba und Norbert Giese ist eine Bestätigung der Arbeit der letzten Jahre. Den verdienten scheidenden Vorstandsmitgliedern Claudia Grotz und Dr. Hans-Joachim Stietzel danken wir herzlichst für ihr Engagement der vergangenen Jahre und wünschen Ihnen alles Gute.

Wir sind uns sicher, dass der neu aufgestellte Gesamtvorstand mit seiner großen Wirkungsbreite aus verschiedenen Akteuren der Offshore-Wind-Branche die Arbeit der Stiftung in den kommenden Jahren maßgeblich unterstützen und mitgestalten wird. Wir freuen uns über das starke Zeichen für unsere Stiftung.“

Frau Dr. Ursula Prall, Vorstandsvorsitzende der Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE: „Ich freue mich, den Vorstand im neu aufgestellten Team ab Januar zu führen. Alle brennen mit ihrer Leidenschaft für die Sache. Und genau diese Leidenschaft brauchen wir, um die großen Aufgaben, die vor uns liegen, zu meistern.“

Frau Dr. Joyce von Marschall: „Die Arbeit der Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE verfolge ich bereits seit langem. Als Institution ist sie seit der ersten Stunde ein wichtiger Impulsgeber und Gestalter der Entwicklung der Offshore-Windenergie in Deutschland und weltweit. Als Teil des Vorstands möchte ich hier gerne meinen Beitrag leisten.“

Tim Meyerjürgens (Chief Operating Officer (COO) TenneT): „Seit über 15 Jahren verfolge ich die Arbeit der Stiftung, seit 10 Jahren auch persönlich als Kuratoriumsmitglied. Mit den neuen Ausbauzielen stehen wir am Beginn einer neuen Ära. Ich freue mich, dass die Netze heute als integraler Teil der Lösung gesehen werden und bedanke mich für das Vertrauen und die Entscheidung des Kuratoriums, mich ab Januar in die Arbeit des Vorstands der Stiftung einbringen zu können.“

Martin Gerhardt (Leiter Offshore Produkt Management Siemens Gamesa): „Offshore-Wind wird einen großen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels leisten. Auf dem Weg dorthin gibt es jedoch noch eine Menge zu tun. Mit den ambitionierten Ausbauzielen stehen uns große Herausforderungen bevor. Ich bin überzeugt, dass die Arbeit der Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE einen wichtigen Beitrag leistet, diese Herausforderungen zu meistern. Ich freue mich daher, die Arbeit der Stiftung in meiner neuen Funktion unterstützen und mitgestalten zu können.“

Am 1. Januar 2024 verabschiedet sich die Stiftung von den bisherigen Vorstandsmitgliedern Claudia Grotz und Dr. Hans-Joachim Stietzel. Die Stiftung bedankt sich herzlich für ihren wertvollen Beitrag und die Co-Führung der Stiftung in den vergangenen Jahren.

 

 

Zu den Vorstandsmitgliedern:

Dr. Ursula Prall:

Dr. Ursula Prall ist eine von Deutschlands renommiertesten Rechtsexpertinnen im Bereich der Offshore-Windenergie und seit 2017 Vorstandsvorsitzende der Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE. Sie ist spezialisiert auf Fragen des Verfassungs-, Umwelt‐ und Planungsrechts. Bis Ende 2022 war Prall Partnerin bei der Energierechtskanzlei Becker Büttner Held (bbh). Seit Anfang 2023 ist sie Co-Geschäftsführerin des auf Erneuerbare Energien und Grünen Wasserstoff spezialisierten Beratungsunternehmens cruh21.

Dr. Joyce von Marschall:

Dr. Joyce von Marschall ist Leiterin des deutschen Entwicklungsgeschäfts Offshore Wind bei RWE Offshore Wind. Vor ihrer Tätigkeit bei Deutschlands größtem Entwickler im Bereich der Offshore-Windenergie, arbeitete die studierte Juristin bei Chatham Partners LLP. Sie ist der Offshore-Branche bereits seit Jahren professionell verbunden und verfügt auch durch vorangegangene Tätigkeiten als Beraterin über eine fundierte Kenntnis im Feld der Offshore-Windenergie. RWE entwickelt, baut und betreibt diverse Offshore-Windparks in Deutschlands Nord- und Ostsee. Mit 19 Offshore-Windparks in Betrieb gehört das Unternehmen weltweit zu den führendenden Akteuren im Bereich Offshore Wind. RWE hat sich zum Ziel gesetzt, ihre globale Offshore-Windkapazität von heute 3,3 GW auf 10 GW im Jahr 2030 zu verdreifachen.

Dr. Knud Rehfeldt:

Dr. Knud Rehfeldt ist Geschäftsführer bei der Deutschen WindGuard GmbH und bereits seit 1989 in der Windenergiebranche aktiv. Er ist seit 2005 stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE. Rehfeldt ist ein Pionier der Windenergie auf See in Deutschland und war bereits in die Entwicklung des ersten deutschen Offshore-Windparks alpha ventus involviert.

Prof. Dr. Martin Skiba:

Prof. Dr. Martin Skiba arbeitet seit mehr als 22 Jahren exklusiv im weltweit wachsenden Offshore Windmarkt. Sein beruflicher Weg in der Offshore Windindustrie führte über leitende Positionen bei Repower Systems AG und RWE Innogy zu seiner jetzigen Tätigkeit als Berater, u. a. für das kanadische Energieunternehmen Northland Power. Der promovierte Maschinenbauer und Honorarprofessor der Leibniz Universität in Hannover ist Vice Chairman des World Forum Offshore Wind und seit 2014 Vorstandsmitglied der Stiftung Offshore Windenergie.

Tim Meyerjürgens:

Tim Meyerjürgens ist Chief Operating Officer (COO) von TenneT und Mitglied des Vorstandes der TenneT Holding BV. In dieser Funktion ist er maßgeblich verantwortlich für die Aktivitäten von Europas größtem Offshore-Übertragungnetzbetreiber, der in den kommenden Jahrzehnten einen Großteil der Offshore-Windparks in der deutschen und niederländischen Nordsee ans Netz bringen wird. Zudem ist TenneT einer der maßgeblichen Treiber für den Aufbau eines vermaschten europäischen Offshore-Netzes. Meyerjürgens verfügt über 28 Jahre Erfahrung im Energiebereich und ein breites technisches und operatives Wissen im Offshore-Wind-Bereich.

Martin Gerhardt:

Martin Gerhardt ist Leiter des Produktmanagements Offshore bei Siemens Gamesa und Geschäftsführer für Siemens Gamesa Deutschland. Er besitzt im Bereich Erneuerbare Energien langjährige Erfahrung, u .a. im Produktmanagement, Strategie, Vertrieb und Projektmanagement in Europa und Ostasien. Siemens Gamesa ist mit 24.500 Mitarbeitern – davon ca. 2.500 in Deutschland – Weltmarktführer für Offshore Windturbinen.

Norbert Giese:

Norbert Giese ist Geschäftsführer der GefuE Verwaltungs- und Betriebsführungs GmbH sowie Vorstandsmitglied der WAB e. V. und seit 2014 Mitglied im Vorstand der Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE. Giese ist ein Gestalter der Windenergie in Deutschland der frühen Stunde und war bereits Anfang der 2000er Jahre in den damals noch als Bürgerwindpark geplanten Offshore-Windpark „Butendiek“ involviert.

 

Über die Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE

Die Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE wurde 2005 zur Förderung des Umwelt- und Klimaschutzes durch eine verbesserte Erforschung und Entwicklung der Windenergie auf See gegründet. Sie hat sich als ein überparteilicher, überregionaler und sektorenübergreifender Thinktank zur Entwicklung der Offshore-Windenergie in Deutschland und Europa etabliert. Die Stiftung ist Kommunikationsplattform für Akteure aus Politik, Wirtschaft und Forschung, dient dem Wissensaustausch und versteht sich als Ideengeber und Multiplikator. Gleichzeitig bündelt sie die verschiedenen Interessen und vertritt sie gegenüber Politik, Öffentlichkeit, Wirtschaft und Wissenschaft. Im Stiftungskuratorium sind sowohl wichtige Bundes- und Landministerien für den Offshore-Wind-Bereich wie auch Betreiber, Hersteller, Übertragungsnetzbetreiber, Zulieferer, Banken und Versicherungen vertreten.

 

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Bis zu 200 Hektar zusätzliche schwerlastfähige Flächen könnte allein für den Neubau von Offshore-Windparks bis 2029 in den deutschen Seehäfen gebraucht werden – das entspricht der Fläche eines Parkplatzes mit 260.000 PKWs oder 270 Fußballfeldern. Investitionen im Milliardenbereich werden in den kommenden Jahren gebraucht. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse der Stiftung OFFSHORE-WINENERGIE, die heute veröffentlicht wurde.

Gemeinsam mit den Erneuerbaren Energien & Offshore-Wind Organisationen WAB (WAB e.V.), Erneuerbaren Energien Cluster Hamburg (Förderverein EEHH e.V.) & WindEnergy Network (WEN) – sieht die Stiftung dringenden politischen Handlungsbedarf. Die Investitionen dürften nicht am Föderalismus scheitern, andernfalls drohe ein gesamtheitliches Scheitern der Offshore-Ausbau-Ambitionen insbesondere bis 2030, sind sich die vier Organisationen einig.

Berlin/Hamburg/Bremen/Rostock, den 4. Dezember 2023

„Die Seehäfen sind die zentralen Drehkreuze der Offshore-Windenergie.“, so Stiftungsgeschäftsführerin Karina Würtz. „Ob als Basishäfen für den Bau und den späteren Rückbau der Windparks, als Servicehäfen für den Betrieb und auch die Wartung, als Lagerplatz oder als Produktionsstandort – sie nehmen vielfältige Funktionen im Bereich der Offshore-Windenergie ein. Die sich durch das neue Ausbautempo immer stärker abzeichnende europäische Konkurrenz um Hafenflächen und auch die schwierige Finanzierungslage stellen ein unkalkulierbares Risiko für das Erreichen der Offshore-Wind-Ausbauziele dar. Dabei erwarten wir bereits in den kommenden 6-7 Jahren mit 22 GW Nettozubau eine Spitze des Ausbaus der Windenergie auf See. Da der Bau einer neuen schwerlastfähigen Fläche nebst Kaianlage bis zu 7 Jahren benötigt, droht uns die Zeit davon zu laufen.“

„Der Großteil des deutschen Zubaus in den kommenden zwei Jahrzehnten wird in der Nordsee stattfinden. Die deutschen Hafenstandorte von Niedersachsen über Bremerhaven bis Schleswig-Holstein bieten hervorragende Bedingungen, um die vielfältigen Bedarfe der Offshore-Windenergie zu decken und gleichzeitig vom Offshore-Boom zu profitieren. In den zurückliegenden Jahren haben wir durch politische Entscheidung viel regionale Wertschöpfung und eine glänzende Ausgangslage im internationalen Wettbewerb verspielt. Jetzt braucht es politische Verlässlichkeit und Investitionen“, betont Jens Assheuer, Vorstandsvorsitzender der WAB.

Dazu ergänzt Andree Iffländer, Vorstandsvorsitzender des WindEnergy Networks: „Auch im Ostseeraum mit einem Offshore-Potential von 93 GW sind die Ziele in den Bereichen Offshore-Wind und Grünem Wasserstoff hochgradig ambitioniert. Deshalb sind die Bedarfe an Infrastruktur und neuen Flächen für die Industrieansiedlung direkt in unseren Seehäfen immens. Von Polen über die baltischen Länder bis nach Skandinavien sind Offshore-Windparks, Energieinseln und Energie-Infrastrukturprojekte in Planung. Die deutschen Ostseehäfen werden somit nicht nur für den nationalen Ausbau gebraucht, sondern könnten und sollten auch in substanziellem Maße vom europäischen Offshore-Boom profitieren.“

„Es braucht hier eine noch stärkere Verbindung von energie- und industriepolitischem Denken“, schließt Sebastian Averdung, Vorsitzender des EEHH e.V., ab. „Die politischen Zielsetzungen für den Ausbau der Erneuerbaren, der Offshore-Windenergie und im Bereich Grünem Wasserstoff sind ambitioniert und absolut notwendig. Sie sind aber letztlich wenig wert, wenn es uns nicht gelingt, die industriepolitischen Weichen zu stellen, um sie auch tatsächlich umzusetzen.“

 

Wenn Wunsch und Wirklichkeit aufeinanderprallen: Ambitionierte Ausbauziele treffen auf massiven Mangel an Hafenkapazitäten

 

30 GW Offshore-Windenergie in Deutschland bis 2030, 70 GW bis 2045 – fast 30% der heimischen Bruttostromproduktion – und dies bis zu 370 km vor der deutschen Küste. Was energiepolitisch bereits beeindruckende Zahlen & Ziele sind, wird umso beeindruckender, wenn diese in die benötigten Industrie- und Infrastrukturkapazitäten übersetzt werden müssen. 62 GW Nettozubau mit der Leistung von 62 mittleren Atomkraftwerken. 5.000-7.000 neue Offshore-Windenergieanlagen in deutscher Nord- und Ostsee, mit 300 m so hoch wie der Eiffelturm, 2.500 Tonnen schwere Stahlfundamente, über 100 m lange Hightech-Rotorblätter, Windparks vernetzt über zehntausende Kilometer Tiefseekabel, 20.000 Tonnen schwere Konverterstationen als Knotenpunkte eines europäischen Offshore-Netzes. Pläne zur Offshore-Produktion von Grünem Wasserstoff – dies alles gebaut, betrieben & zurückgebaut mit einer Flotte von High-Tech-Spezialschiffen.

In Europa sollen 2050 300 GW Offshore-Wind Realität sein.

„Dies braucht Fabriken, Werften, Fachkräfte, Rohmaterialien & spezialisierte Infrastruktur in massivem Ausmaß – und es braucht vor allem die Seehäfen & Seehafenflächen“, betont Iffländer.

Während sich die niederländischen und dänischen Häfen Eemshaven und Esbjerg in den vergangenen Jahren stark auf den Offshore-Wind-Bereich ausgerichtet und den deutschen Häfen auch große Marktanteile abgenommen haben, haben sich letztere verstärkt anderen Geschäftsfeldern zugewandt. Mit Blick auf die gesamteuropäischen Ausbauziele ist ein weiter verstärkter Zugriff auf die Häfen jedoch stark zu erwarten. Die Kapazitäten werden aber auch bei den ausländischen Häfen voraussichtlich ab 2027 nicht mehr ausreichen, um den deutschen Ausbau ausreichend unterstützen zu können. „Deutschland braucht Europa, aber wir können uns nicht darauf verlassen, dass Europa unsere Offshore-Energiewende rettet, wenn wir industriepolitisch nicht die richtigen Maßnahmen ergreifen“, ist man gemeinsam überzeugt.

Bei fehlender Verfügbarkeit ausländischer Hafenkapazität könnten so bis 2029 bis zu 200 ha schwerlastfähiger Hafenflächen für den deutschen Offshore-Wind-Ausbau fehlen, zeigt die Stiftung in ihrer Analyse. 2027 immerhin bereits 50 Hektar.

 

1 Mrd. Euro für 100 ha schwerlastfähige Hafenfläche & Kaikante – diese Investitionen braucht es jetzt

Neben der Frage, ob überhaupt ausreichend Flächen für die Offshore-Windenergie in den Seehäfen verfügbar gemacht werden können, hängt vieles wie so oft am Geld – und im Falle der Häfen an den föderalen Zuständigkeiten. Für die Häfen sind qua Grundgesetz die Länder verantwortlich, diese können und wollen jedoch nicht die ganze Last tragen. Da der Ausbau der Windenergie auf See Bundesangelegenheit ist, stellt sich zwangsläufig die Frage nach einem stärkeren Engagement des Bundes.

Die Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE geht in ihren Berechnungen auf Basis der Einschätzungen der Agentur für Wirtschaftsförderung von Cuxhaven von bis zu 1 Mrd. Euro für 100 ha schwerlastfähige Hafenfläche und Kaikante aus. Hinterland- und weitere Infrastrukturbedarfe (wie Investitionen in Fahrrinnen) nicht eingerechnet.  

Für die notwendige Re-Fokussierung der deutschen Häfen auf den Offshore-Wind-Bereich benötigen diese nun umgehend finanzielle Zusagen und Planungssicherheit. „Die Bedarfe der Offshore-Windenergie stellen eine industriepolitische Jahrhundertchance für die maritime Wirtschaft dar“, meint Assheuer, „die dürfen wir nicht verpassen.“

 

Zudem stehen die verzögerten Genehmigungsverfahren einer schnellen Umsetzung von Maßnahmen im Infrastrukurbereich massiv im Wege. „In Kombination mit den langen Bauzeiten von bis zu sieben Jahren läuft uns hier wahrhaftig die Zeit davon,“ so der WAB-Vorsitzende ergänzend.

 

Konkrete Maßnahmen jetzt einleiten – „No-Regret“-Fläche & Geld aus den Offshore-Wind-Auktionen 2024 für den Hafenausbau

„Insbesondere der Ausbau-Peak 2029/30 stellt investitionsplanerisch eine große Herausforderung dar,“ so Karina Würtz. „In diesen Jahren soll bis zu dreimal so viel zugebaut werden wie in den Jahren danach. Vor diesem Hintergrund haben wir eine „No-Regret“-Fläche von 60 – 120 Hektar definiert, von der wir ausgehen, dass diese in jedem Fall dauerhaft gebraucht wird. Die Kosten liegen hier bei 600 Mio.-1,2 Mrd. Euro,“ führt Würtz weiter aus.

„Dabei gilt es nochmals zu betonen, dass es sich hier um die minimalen Langfristbedarfe für den Neubau von Offshore-Windparks handelt. Weitere Bedarfe im Bereich Erneuerbare Energien, beispielsweise einer entstehenden Wasserstoffwirtschaft oder der Onshore-Windenergie, die einen Großteil ihrer Komponenten über die Seehäfen bezieht, sind noch nicht enthalten. Insofern möchten wir auch betonen, dass wir eine ganzheitliche Betrachtung für wichtig halten“, sagt Sebastian Averdung des EEHH e.V..

Eine Möglichkeit wäre aufgrund der Dringlichkeit eine Bereitstellung über den Staatshaushalt, ggf. in Kombination mit einem Public-Private-Partnership-Ansatz, der auch die Unternehmen mit einbezieht.

Insbesondere nach den Urteilen des Bundesverfassungsgerichts der vergangenen Wochen und der daraus resultierenden Haushaltsschieflage für 2024 gibt es eine weitere elegante Lösung, die ohne zusätzliche Belastung für Bund und Länder wäre: Eine Anpassung des Verteilschlüssels für die Erlöse aus den Auktionen für nicht-voruntersuchte Offshore-Wind-Flächen. Nach aktueller Gesetzlagen gehen 90% der Einnahmen, die der Staat über die Auktionen von Offshore-Wind-Flächen in Nord- und Ostsee einnimmt, in die zukünftige Senkung der Offshore-Stromkosten für Wirtschaft und Verbraucher, 5% in den Naturschutz, weitere 5% in die nachhaltige Fischerei. In den Auktionen 2023 zahlten die Unternehmen insgesamt 12,7 Mrd. Euro. 5% bedeuteten hier also 670 Mio. Euro.

Sollten 2024 wieder ähnliche Summen erzielt werden, würden bereits 5% den zusätzlichen Flächenbedarf bis 2027 gegenfinanzieren können, 10% gar die ganzen 120 Hektar. „Eine bessere Chance gibt es nicht“, unterstreichen die vier Organisationen. „Hier ist jetzt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefragt, Anpassungen am Windenergie auf See-Gesetz vorzunehmen. In der Verteilung den 90%-Anteil der Senkung der Offshore-Netzumlage zu senken und stattdessen in den Offshore-Erneuerbaren-Ausbau zu investieren, wäre ein eleganter, schneller und zielgerichteter Weg. Andernfalls muss erklärt werden, woher die Finanzierung alternativ kommen soll.“

 

Über die Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE

Die Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE wurde 2005 zur Förderung des Umwelt- und Klimaschutzes durch eine verbesserte Erforschung und Entwicklung der Windenergie auf See gegründet. Sie hat sich als ein überparteilicher, überregionaler und sektorenübergreifender Thinktank zur Entwicklung der Offshore-Windenergie in Deutschland und Europa etabliert. Die Stiftung ist Kommunikationsplattform für Akteure aus Politik, Wirtschaft und Forschung, dient dem Wissensaustausch und versteht sich als Ideengeber und Multiplikator. Gleichzeitig bündelt sie die verschiedenen Interessen und vertritt sie gegenüber Politik, Öffentlichkeit, Wirtschaft und Wissenschaft. Im Stiftungskuratorium sind sowohl wichtige Bundes- und Landministerien für den Offshore-Wind-Bereich wie auch Betreiber, Hersteller, Übertragungsnetzbetreiber, Zulieferer, Banken und Versicherungen vertreten.

 

Über das Cluster Erneuerbare Energien Hamburg

Das Cluster Erneuerbare Energien Hamburg ist ein Branchennetzwerk aus rund 260 Unternehmen, Hochschulen und Institutionen der Erneuerbare-Energien-Branche sowie der Wasserstoffwirtschaft in der Metropolregion Hamburg. Das Cluster bietet Akteuren aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik eine gemeinsame Plattform. Zu seinen Mitgliedern zählen Anlagenhersteller, Projektentwickler, Energieversorger, Netzbetreiber, Forschungseinrichtungen, Logistiker, Finanzdienstleiter sowie Rechtsanwaltskanzleien. Inhaltliche Themenbereiche der Clusterarbeit sind On- und Offshore-Wind, Solar, Erneuerbare Wärme, Sektorenkopplung und grüner Wasserstoff“

 

Über die WAB

Die WAB ist bundesweiter Ansprechpartner für die Offshore-Windindustrie, das Onshore-Netzwerk im Nordwesten und fördert die Produktion von grünem Wasserstoff aus Windstrom. Dem Verein gehören rund 250 kleinere und größere Unternehmen sowie Institute aus allen Bereichen der Windindustrie, der maritimen Industrie, der entstehenden Wasserstoffwirtschaft sowie der Forschung an. Wir vertreten über unsere Mitglieder rund 160.000 Fachkräfte. Der Windindustrie- und Wasserstoffverband WAB e.V. setzt sich als Stimme der Wertschöpfungskette für Klimaschutz mit „grüner“ Energie als Elektronen und Moleküle ein.

 

Über der WEN

Der WindEnergy Network e.V. (WEN) ist das führende Unternehmensnetzwerk für Windenergie in der Nordost-Region mit mehr als 100 Mitgliedsunternehmen und bundesweiter Ansprechpartner für Industrie, Gesellschaft und Politik. Das seit 2002 bestehende Industrienetzwerk versteht sich als Plattform der gesamten Wertschöpfungskette der Branche. Thematische Schwerpunkte bilden die Windenergie an Land und auf See, maritime Technologien in Verbindung mit Offshore-Wind sowie die Entwicklung von grünem Wasserstoff.

 

 

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