Grüner Wasserstoff mit Offshore-Windenergie

Ziel dieses über zwei Jahre vom Umweltministerium des Landes Niedersachsen geförderten Projektes ist es, einen breit angelegten Wissens- und Erfahrungsaustausch zwischen allen Akteuren entlang der Wertschöpfungskette Offshore-Wind und Wasserstoff insbesondere im Land Niedersachsen zu befördern. Eingebunden werden Politik, Industrie und Forschung. Zudem sollen entsprechende Nutzungskonzepte für Grünen Wasserstoff entwickelt werden.

Hintergrund des Projektes

Mit Verabschiedung der Novelle des Windenergie-auf-See-Gesetzes (WindSeeG) im Juli 2022 wurden die Ausbauziele für Windkraft auf See in Deutschland noch einmal erheblich angehoben: 30 GW bis 2030, 40 GW bis 2035, 70 GW bis 2045. Gemeinsam mit den Ausbauambitionen der Anrainerstaaten werden die Nord- und Ostsee so in den kommenden Jahrzehnten zu einem „Energiezentrum“ und Rückgrat der emissionsfreien Energieversorgung von Morgen.

Dabei bieten die großen, steten Mengen Offshore-Stroms nicht nur gewaltige Potenziale für eine direkte „grüne“ Elektrifizierung und damit Dekarbonisierung von Industrie, Wirtschaft und Gesellschaft, sondern dienen auch mittelbar als Grundlage für den Betrieb von Elektrolyseuren zur Erzeugung von grünem Wasserstoff und anderer Derivate. Diese gelten gleichermaßen als Schlüssel für eine erfolgreiche Dekarbonisierung von vielen Industrieprozessen wie auch für die Sektorkopplung, um der Energiewende eine Verkehrs- und Wärmewende folgen lassen zu können. Weiterhin können Elektrolyseure zukünftig eine wichtige Rolle bei der Flexibilisierung des zukünftigen, auf Erneuerbaren Energien, basierenden Stromnetzes spielen, um dieses zu entlasten.   

Die Bedeutung des Aufbaus einer Wasserstoffwirtschaft auf Basis von Erneuerbaren Energien haben die deutschen Küstenländer in ihrer Norddeutschen Wasserstoffstrategie bereits im November 2019 herausgestellt. Niedersachsen als Küstenland mit der mit Abstand höchsten Anlandungskapazität von Offshore-Strom in Deutschland sowie als Flächenland mit großen Industriezentren nimmt hierbei sowohl auf der Angebots- wie auch auf der Nachfrageseite eine besondere Rolle ein. Im Juni 2020 folgten dann sowohl die Bundesregierung mit einer Nationalen wie auch die Europäische Kommission mit einer Europäischen Wasserstoffstrategie. Nach dem Willen der Bundesregierung sollen allein in Deutschland bis 2030 10 GW Elektrolysekapazitäten zur Herstellung von grünem Wasserstoff entstehen. Im Jahr 2022 befinden sich alle Wasserstoff-Strategien in Fortschreibung. 

 

Projektziele und Schwerpunkte

Während die übergeordneten Zielvorgaben klar sind, ist es der Weg dorthin weniger. Sowohl auf nationaler wie auf europäischer Ebene sind die gesetzlichen Rahmenbedingungen für einen funktionierenden, nachhaltigen Wasserstoffmarkt in Entstehung, um die richtigen Förderregime und Incentivierungen wird gestritten. Strom aus Offshore-Wind kann dabei sowohl für den Betrieb von Elektrolyseuren an Land wie auch zur direkten Produktion von Wasserstoff auf See eingesetzt werden. Insbesondere letzteres erfordert einen eigenen regulatorischen Rahmen und Zielvorgaben, die bisher nur in Ansätzen vorhanden sind.

Die Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE unterstützt das Land Niedersachsen bereits seit Dezember 2020 bei der erfolgreichen Umsetzung der im WindSeeG formulierten Ausbauziele für Offshore-Wind sowie der in den Wasserstoffstrategien von Bund und Ländern formulierten Perspektiven für Grünen Wasserstoff.

Die Förderung des Wissens- und Erfahrungsaustauschs zwischen verschiedenen Akteursgruppen auf unterschiedlichen Ebenen, z. B. zwischen Offshore-Windparkbetreibern, Anlagenherstellern und Zulieferindustrie, Behörden und Politik, Gas- und Stromnetzbetreibern, der Elektrolyseindustrie und anderen Industrieakteuren sowie Universitäten und Forschungseinrichtungen, um die offenen Fragen zu adressieren, ist hierbei von besonderer Bedeutung.  Darüber hinaus begleitet die Stiftung fachlich die Weiterentwicklung der rechtlichen und ökonomischen Rahmenbedingungen, erstellt Markt- und Technikanalysen, konzipiert Dialogformate und stellt Informationsmaterialien bereit.

 

Projektzeitraum und Förderung

Fördergeber: Umweltministerium des Landes Niedersachsen

 

Weitere Projektinformationen

> Studie: Erzeugung von Grünem Wasserstoff durch Windenergie auf See - Potenzial und Bedarf in Deutschland

> Kurzstudie zur Analyse der Standortfaktoren für den Betrieb von Elektrolyseuren mit Offshore-Windenergie

Laufzeit: 25 Monate

Projektstart: 12/2020

Projektende: 12/2022

Fortsetzung des Projektes

Mit ihrem Koalitionsvertrag vom 24. November 2021 haben sich die Führungen aus SPD, Grünen und FDP für einen schnellen Hochlauf von und eine günstige Versorgung mit grünem Wasserstoff ausgesprochen. Die Ziele der nationalen Wasserstoffstrategie sollen dahingehend angepasst und die Elektrolyseleistung zur Produktion von grünem Wasserstoff von bisher fünf auf zehn GW bis 2030 verdoppelt werden. 

Die gesetzten Ziele der neuen Bundesregierung machen die Bedeutung von grünem Wasserstoff für eine erfolgreiche Energiewende deutlich und eine Fortführung des Projektes über den 31.12.2022 hinaus unabdingbar. Eine Verlängerung des Projektzeitraumes wird daher angestrebt.

Ansprechpartner

Andreas Mummert: a.mummert@offshore-stiftung.de

Svenja Schneeweiß: s.schneeweiss@offshore-stiftung.de