Gründungsstrukturen
Bisher stehen die Offshore-Windparks in flachen Abschnitten entlang der Küsten. Um die Maschinen überhaupt aufbauen zu können, ist ein tragfähiges und haltbares Fundament notwendig. Bisher griff die Industrie überwiegend auf sogenannte Monopiles zurück. Diese Rohre mit unterschiedlichen Längen und Durchmessern werden in den Meeresboden gerammt und die Anlagen darauf montiert. Dieses Konzept funktioniert bei großen Wassertiefen und schweren Windkraftanlagen nicht mehr, weil die hierfür erforderlichen Rohrlängen und -durchmesser nach aktuellem Stand nicht mit einem sinnvollen Kostenaufwand gefertigt werden können. Entsprechende neue Entwicklungen der Monopiles finden allerdings bereits statt.
Grafik: Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE - Blickfang
Im Testfeld alpha ventus kamen deshalb zwei unterschiedliche Fundamente zum Einsatz. Die eine Variante ist ein sogenanntes Tripod, auf dem sechs Maschinen der Firma Areva Wind stehen. Die dreibeinige Stahlstruktur sorgt für einen stabilen Halt auf dem Meeresboden und läuft nach oben hin zu einem Rohr zusammen, auf dem dann der Turm montiert wird. Jedes Tripod ist 45 Meter hoch und wiegt 700 Tonnen. 30 Meter befinden sich unter der Wasseroberfläche. An allen drei Ecken wurden die Tripods durch Rammrohre fest mit dem Meeresboden verbunden.
Foto: Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE - AREVA Wind - Jan Oelker, 2008
Die andere Variante sind sogenannte Jackets, auf denen sechs Anlagen des Herstellers REpower errichtet wurden. Diese viereckigen, stählernen Fachwerkkonstruktionen kommen aus der Öl- und Gasindustrie und sind bedeutend leichter. Bei einer Höhe von 57 Metern und einer Grundfläche von 17 x 17 Metern wiegen sie rund 320 Tonnen. Hier erfolgte die Verankerung mit dem Meeresboden durch vier Rammrohre. Im Unterschied zum sonst üblichen Verfahren wurden im Testfeld zuerst die Rammpfähle eingebaut und die Jackets anschließend mit dem größten Schwimmkran der Welt "Thialf" aufgesetzt.
Foto: Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE - DOTI - Matthias Ibeler, 2009